Moskau. Jeder spricht über Hunderttausende von Syrien-„Flüchtlingen“, von denen viele weder Syrer noch Flüchtlinge sind. Aus einem viel nähergelegenen Teil der Welt, der Ukraine nämlich, sind demgegenüber infolge der anhaltenden Operationen der Kiewer Regierung, tatsächlich zahlreiche Menschen geflüchtet, doch von ihnen ist in den westlichen Medien kaum die Rede: mehr als eine Million seit 2014. Die Ukraine-Flüchtlinge wurden im Nachbarland Rußland aufgenommen, teilte jetzt die Vorsitzende des russischen Föderationsrates, Valentina Matwijenko, mit. Und: „Ihnen wurde nicht nur Obdach gewährt, sondern auch Möglichkeiten für Studium, Arbeit und Unterbringung der Kinder in Kindergärten.“
Trotz der vergleichbaren Zuwandererzahlen sehe sich Rußland – anders als die Europäische Union – nicht mit einer Migrationskrise konfrontiert, so die Oberhauschefin. Um die Einwanderungsströme transparent und steuerbar zu machen, habe Rußland nicht nur die Kontrollen verschärft, sondern auch rasch Gesetze verabschiedet, die die legalen Migranten rechtlich und sozial absichern.
In der Ukraine war es im Februar 2014 zum Putsch gegen die legale Kiewer Regierung gekommen, bei dem die Opposition die Macht übernahm. Zwei Monate später ließ die neue Regierung Truppen in die östlichen Kohlebergbau-Gebiete Donezk und Lugansk einmarschieren, nachdem dort der Machtwechsel nicht anerkannt und unabhängige „Volksrepubliken“ ausgerufen worden waren. Bei den Gefechten zwischen Militär und Milizen sind laut UN-Angaben mehr als 8.500 Zivilisten ums Leben gekommen. (mü)
Der Vergleich zwischen russischsprechenden, russischdenkenden Ukrainern und den wie eine Flut von Leibern aus Arabien hereinströmenden Leibern uns völlig Fremder hinkt.