Berlin. In einem Gespräch mit der „F.A.Z.“ über den bevorstehenden Syrieneinsatz der Bundeswehr warnte Hans-Peter Bartels, Wehrbeauftragter des Bundestages, vor voreiligen Erfolgserwartungen und falschen Strategien. Er erinnerte dabei auch an westliche Interventionen in der arabischen Welt in den letzten Jahren.
Vor allem der leichtfertige Einsatz westlicher Bodentruppen berge hohe Risiken, so Bartels. „Fremde Bodentruppen werden wohl kaum eine Lösung sein.“ Vielmehr solle man auf „Hilfe zur Selbshilfe“ in der Region setzen, wie dies im Fall der Kurden praktiziert worden sei. Der Wehrbeauftragte dämpfte in diesem Zusammenhang verfrühte Siegeshoffnungen: „Man wird einen langen Atem haben müssen.“
Allerdings reiche eine rein militärische Bekämpfung des IS nicht aus. An diesem Punkt merkte Bartels kritisch an, daß die westlichen Staaten bislang keinen schlüssigen Plan zur Bekämpfung des islamistischen Gedankenguts parat hätten. „Was mir am meisten Sorge macht, ist, daß die zivilisierte Welt noch keine erfolgversprechende Strategie gegen die Ideologie dieser totalitären dschihadistischen Bewegung gefunden hat.“ (ag)