Prag. Vor allem in Mittel- und Südosteuropa wird die Zuwanderungspolitik der EU bis in offizielle Regierungskreise hinein mit Nachdruck abgelehnt. Ein weiteres Beispiel dafür bot jetzt der tschechische Staatspräsident Milos Zeman. Für ihn sind die anhaltenden Zuwanderungsströme nach Europa eine gut organisierte Aktion mit dem Ziel, die Europäische Union auseinanderbrechen zu lassen. Zeman spricht nachgerade von einer noch nie dagewesenen Gefahr für Europa und fordert militärische Maßnahmen.
Dem Fernsehsender „Prima“ sagte Zeman jetzt: „Die Migrationskrise hat Anzeichen einer organisierten Invasion. Diese ist gut organisiert und gut bezahlt. Das Ziel ist, die europäischen Strukturen zu zerrütten.“ Im nächsten Jahr werde die Migration nach Europa nach UN-Angaben noch einmal auf das Doppelte und laut EU-Einschätzungen sogar auf das Dreifache wachsen, fügte Zeman hinzu. Ihm zufolge hängen Migration und Terrorismus zusammen.
Die Migration stelle für Europa eine gewaltige Bedrohung dar und sei nur mit der NS-Besatzung vergleichbar, so der tschechische Präsident weiter. Insbesondere die europäische Kultur sei der Gefahr ausgesetzt, von einer fremden Kultur unterdrückt zu werden, die mit den europäischen Werten unvereinbar sei. Um die Massenzuwanderung zu stoppen, müßten nicht Zäune errichtet, sondern die Armee eingesetzt werden.
Tatsächlich sind nach neusten Angaben der EU-Grenzschutzagentur „Frontex“ in den ersten zehn Monaten 2015 bereits mehr als 1,2 Millionen „Flüchtlinge“ in der Europäischen Union eingetroffen. Die aktuelle Migrationskrise ist laut der EU-Kommission die größte seit Ende des Zweiten Weltkrieges. (mü)