Berlin. Nach Kritik an der Eignung von Sicherheitsdienstmitarbeitern in Asylunterkünften wollen Bund und Länder die Ausbildung des Wachpersonals verbessern. Laut „Berliner Morgenpost“ liegt ein Eckpunktepapier vor, daß Details vorschreibt.
So sollen Behörden alle drei Jahre erweiterte Führungszeugnisse über die Wachmänner einholen. Bisher wird nur einmal das Führungszeugnis abgefragt. Auch soll der Umfang der Ausbildung von gegenwärtig 40 Stunden gesteigert werden. Das sieht auch der Bundesverband der Sicherheitswirtschaft so. Verbandsprecherin Silke Wollmann sagte der dpa: „Die von der Gewerbeordnung vorgeschriebene Unterrichtung ist oft ein 40stündiger Sitzschein. Hinterher muß keine Prüfung abgelegt werden, man muß nur körperlich anwesend sein. Das ist uns zu wenig für eine so sensible Tätigkeit wie den Umgang mit Flüchtlingen.“ (ag)
Die Sachkundeprüfung laut § 34a (die, für die man Minimum 3-4 Monate hart lernen muss, um sicher zu bestehen und wo schon im schriftlichen Teil schon mal 1/3 der Probanden durchfallen) sollte verpflichtend sein.
Das erweiterte FZ ruhig jedes Jahr neu. Für so einen Job braucht man körperlich und geistig fitte Leute mit Respektpotential, also ungern unter 1,85 Körpergrösse und untrainierte Weicheier sowieso nicht.
Aber finden sie mal solche Leute für 8 Euro Fünfzig die Stunde in Wechselschicht.
Deutschland ist nebenbei das einzige Land in der EU, wo 12 Stunden Tag – und Nachtschichten ausnahmsweise bis zu 10 Tage am Stück abgeleistet werden „dürfen“. Meiner Ansicht nach ein Skandal und längst ein Fall für ein EU-Gericht!
Aber wahrscheinlich sollen wir Deutsche uns für Refugees und PIIGS – Euro-Pleitestaaten totarbeiten…
Es gibt leider mehr als genug Leute, die zu solchen Bedingungen arbeiten müssen, weil sie kaum eine andere Wahl haben. Andernfalls droht die Arbeitslosigkeit. Gerade die Sicherheitsbranche hat viele schwarze Schafe, wo man es mit den Vorschriften auch nicht so genau nimmt und wo man die Angestellten gnadenlos ausbeutet. Ein Freund von mir durfte da auch schon etliche Blöcke von 6-18 Uhr arbeiten, Krankheitsatteste wurden nicht akzeptiert und mit Kündigung gedroht, überheblicher und respektloser Chef, der dazu noch krumme Geschäfte macht, Bezahlung lachhaft. Er ist jetzt zum Glück bei einer besseren Firma, aber die alte Firma besteht trotzdem weiter und beutet auch weiterhin diejenigen aus, die nicht das Glück hatten, einen besseren Arbeitgeber zu finden. Da Aufträge meistens auch an die absoluten Billigheimer gehen, ist denen das auch herzlich egal, wie da die Arbeitsbedingungen sind, Hauptsache gespart.
„sensible Tätigkeit wie den Umgang mit Flüchtlingen“
-> Beim Umgang reicht gesunder Menschenverstand völlig aus!
Genau daran fehlt es nämlich: An gesundem Menschenverstand.
Und „gesunder Menschenverstand“: das ist wieder nach pc-Neusprech „Nazivokabular“ wie „Gesundes Volksempfinden“… pfui schämen Sie sich was (Ironie).