Moskau/Latakia. Bundesdeutschen Medien und insbesondere dem „Spiegel“ muß man in seiner Rußland-Berichterstattung mit gebotener Vorsicht begegnen. Nun behauptet das Nachrichtenmagazin, daß Rußland im aktuellen Syrien-Konflikt inzwischen auch mit Bodentruppen aktiv ist.
Konkret geht es um Artillerie, Panzer und Speznaz-Einheiten. Der „Spiegel“ beruft sich bei seinen Informationen auf Satelliten-Aufnahmen, die außer Transportfahrzeugen auch Schützen- und Kampfpanzer auf dem russischen Stützpunkt in Latakia zeigen sollen.
Außerdem sollen Haubitzen vom Typ Msta-B, die zur 120. russischen Artilleriebrigade gehören, inzwischen in Syrien im Einsatz sein. Diese Einheit ist normalerweise in Sibirien stationiert.
Als Reaktion auf den Abschuß eines russischen Kampfjets durch die türkische Luftwaffe am Dienstag kündigte der Kreml zunächst die Verlegung hochleistungsfähiger S-400-Luftabwehrsysteme nach Syrien an. Sie sollen künftig zusammen mit Begleitjets für die erforderliche Einsatzsicherheit der russischen Bomber sorgen, die seit 30. September den IS und andere Rebelleneinheiten in Syrien bombardieren.
Dem „Spiegel“ zufolge sollen bereits zwei russische Soldaten im Syrieneinsatz gefallen sein. Es soll sich um Angehörige einer Eliteeinheit des Militärgeheimdienstes GRU handeln, genauer: der 22. Speznas-Brigade, die nahe Rostow am Don stationiert ist. Dort sollen am 12. November auch die Beerdigungen stattgefunden haben. (mü)