Ruppiger Umgangston: Ankara lehnt Entschuldigung für Su-24-Abschuß ab

27. November 2015
Ruppiger Umgangston: Ankara lehnt Entschuldigung für Su-24-Abschuß ab
International
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Foto: Symbolbild

Ankara. Der türkische Präsident Erdogan bleibt stur. Für ihn steht fest, daß Rußland den Abschuß eines seiner Jagdbomber vom Typ Su-24 am Dienstag durch die türkische Luftwaffe selbst verschuldet hat. Deshalb werde es von ihm auch keine Entschuldigung für den Vorfall geben. „Die, die in unseren Luftraum eingedrungen sind, sollten sich entschuldigen“, sagte Erdogan vielmehr in einem Interview mit dem Sender CNN. Damit wies er Rußlands Forderung nach einer Entschuldigung brüsk zurück.

Türkische F-16-Kampfflugzeuge hatten am Dienstag einen russischen Jagdbomber im türkisch-syrischen Grenzgebiet abgeschossen. Nach Angaben der türkischen Armee war die Maschine trotz wiederholter Warnungen in den türkischen Luftraum eingedrungen. Um das zu belegen, veröffentlichte die Luftwaffe inzwischen Audiomitschnitte. Die Version der Türken ist allerdings umstritten. Das russische Verteidigungsministerium, aber auch amerikanische Stellen halten an der Version fest, daß sich die russische Maschine über syrischem Gebiet befunden habe, als sie abgeschossen wurde.

Präsident Erdogan legte im CNN-Gespräch nun nach: „Unsere Piloten und unsere Streitkräfte erfüllen nur ihre Aufgabe, dazu gehörte auch, auf den Regelverstoß zu reagieren. Ich denke, darum geht es.“

Als Reaktion auf den Abschuß verhängte Moskau inzwischen erste Wirtschaftssanktionen gegen Ankara. Kremlchef Putin hatte eine Entschuldigung von „höchster militärpolitischer Stelle“ der Türkei für den Abschuß gefordert, außerdem Schadenersatz und die Bestrafung der „Verbrecher“. (mü)

 

Bildquelle: Wikipedia/Dura-Ace

4 Kommentare

  1. S. sagt:

    Es sieht von Anfang an wie eine Förderung des IS durch die Erdogan-Türkei aus, wenn diese ein russisches Militärflugzeug abschießt, das gegen den IS im Einsatz gewesen ist. Ein Irrtum ist nie ausgeschlossen. Nun liefert Erdogan den Beweis, dass es kein Irrtum war, indem er den Russen eine Bitte um Entschuldigung verweigert.

    Die Türkei fördert den IS. Wer außerdem nach wie vor mit der Türkei zusammenarbeitet, z.B. die Nato, Merkel und Touristen, fördert mittelbar den IS. Ja, auch Türkeitouristen und Türkenwarenkonsumenten können ab nun als mittelbare IS-Unterstützer gelten. Nicht alle Schuld liegt bei der bezahlten Politik. Jeder macht Politik. Mac-Burger essen z.B. fördert den US-Terrorismus.

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