Syrien-Konflikt: Die Türkei erweist sich als Achillesferse der NATO

25. November 2015
Syrien-Konflikt: Die Türkei erweist sich als Achillesferse der NATO
International
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Foto: Symbolbild

Ankara. Die NATO reagiert nach dem Abschuß eines russischen Kampfflugzeuges durch die türkische Luftwaffe auffallend nervös. Ein Grund dafür könnte sein, daß im Falle rusischer Repressalien ein Bündnispartner in die Bredouille geraten könnte, der wegen seiner engen Verflechtungen mit der IS-Infrastruktur im Nachbarland Syrien eine offene Flanke bietet.

Denn: ein russischer Sieg in Syrien könnte die Machenschaften offenlegen, die den Westen und vor allem die türkische Regierung mit der Terrorszene in der Region verquicken. Noch kann der türkische Präsident Erdogan die völlig unfähige EU und die deutsche Kanzlerin erpressen – indem er Milliarden an Schutzgeld für die Flüchtlinge fordert. Doch sollte es den Russen gelingen, Syrien zu befrieden – und zwar so, daß ein Großteil der Flüchtlinge in ihre Heimat zurückkehren kann –, dann hat Erdogan auf einmal schlechte Karten. Schon dies rechtfertig aus Sicht der Regierung Erdogan und der Geheimdienste den Abschuß eines russischen Kampfjets. Sie brauchen die Eskalation, weil sie mit dem Rücken zur Wand stehen, während Moskau unaufhörlich Fakten schafft – und noch unangenehmere Fakten ans Tageslicht bringt.

Der letzte Fall waren die Tanklastzüge des „Islamischen Staates“ und die Finanziers der Terrormiliz, die Kremlchef Putin auf dem G-20-Gipfel in Antalya ungerührt vor Journalisten beleuchtete. Der IS, so Putin, werde von Privatleuten finanziert, von denen einige auch aus G-20-Ländern stammten. Schon solche Details sind außerordentlich unangenehm. Aber mit jedem weiteren Fortschritt der Russen und einer näherrückenden Friedenslösung tickt die Bombe lauter. Eine Friedenslösung in Syrien wäre das letzte, was Ankara brauchen könnte. (mü)

3 Kommentare

  1. Bürgerfreund sagt:

    Die Nervosität ist verständlich. Man hat bei der NATO schon auf den ersten Blick gemerkt, dass die Türken hier unsauber getrickst haben. Hier wurden absichtlich Tatsachen geschaffen, die man besser vermieden hätte.

    Problem ist die Zusammenarbeit der Türkei mit dem IS. Da die Grenze genau an der Stelle des Abschusses nicht gerade verläuft versteckt man sich als IS in den Innenecken eines Wurmfortsatzes und schon wird der angreifende Jet gezwungen, egal wie, fremdes Gebiet zu überfliegen. Man könnte, so man böses denkt, so etwas auch eine bewusst inszenierte Falle nennen.

    Ein Zeichen für die Unzuverlässigkeit der Türkei als Partner, die praktisch wegen Nichts eine tiefgreifende Eskalation der militärischen Handlungen provoziert und sich nicht scheut, seine NATO Verbündeten in einen wirklich großen Konflikt zu lenken.

  2. Reinhard L. sagt:

    Die Frage ist aber, ob Türken in der Lage sind, Flugabwehrsysteme
    richtig zu bedienen? Wohl kaum. Aber wer hat ihnen dann wohl dabei
    geholfen?

  3. Ali Mente sagt:

    Frage mich zum wiederholten mal was denn eigentlich die lächerliche Bundeswehr mit ihren Raketen in nächster Nähe zur syrischen Grenze für eine Aufgabe zu erfüllen hat? Dieses extrem teuere schwarze Loch wird Frau v.d.Leyen zu erklären haben. Zum Glück haben die sich nicht an den russischen Fliegern abgearbeitet.

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