Damaskus. Seit dem 30. September fliegt die russische Luftwaffe Angriffe gegen Stellungen und Einrichtungen der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) und konnte ihr dabei erhebliche Schäden zufügen. Seit dem Wochenende wird nun als Reaktion auf die Anschläge von Paris auch die IS-Hochburg Raqqa verstärkt angegriffen – offenbar nicht ohne Erfolg.
Zwar höhnten IS-Sprecher Anfang der Woche noch, die französischen Kampfjets, die am Sonntag Angriffe geflogen hatten, hätten nur verlassene Stellungen getroffen. Es habe keine Verluste gegeben. Doch der Grund ist offenbar, daß der IS seine Hochburg, in der er sich vor dem Hintergrund der wochenlangen russischen Luftangriffe nicht mehr sicher fühlen kann, aufgibt. Nach Angaben von Beobachtern zieht sich die Führung des IS zurück, und verlegt Kräfte und Personal in die irakische Metropole Mossul. Dutzende Familien hochrangiger IS-Anführer seien wegen der Angriffe aus Raqqa gebracht worden, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.
Die Präsidenten Frankreichs und Rußlands, Hollande und Putin, hatten am Dienstag eine engere Zusammenarbeit vereinbart. Moskau hatte Raqqa zuletzt sogar mit Marschflugkörpern angegriffen. (mü)