Syrien-Eskalation: Luftangriffe gegen IS – und noch mehr „Flüchtlinge“

17. November 2015
Syrien-Eskalation: Luftangriffe gegen IS – und noch mehr „Flüchtlinge“
International
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Foto: Symbolbild

Brüssel. Der Flüchtlingszustrom aus den griechischen Inseln der Ostägäis zum griechischen Festland hält unvermindert an. An Bord von drei Fähren sind am Montagmorgen gut 4.800 Migranten und „Flüchtlinge“ in Piräus angekommen, teilte die Küstenwache mit. Fast alle wollten weiter nach Westeuropa, berichteten Reporter, die Flüchtlinge befragten. In den ersten zehn Monaten des Jahres sind mehr als 600.000 Migranten von der Türkei nach Griechenland gekommen.

Unterdessen flog die französische Luftwaffe am Wochenende massive Luftangriffe in Syrien, allerdings mit unklarem Erfolg. Frankreichs Staatspräsident Hollande sprach zudem unmittelbar nach den Attentaten von „Krieg“, Premier Valls fordert eine „heilige Union“ gegen den Krieg. Auch Bundespräsident Gauck spricht von einem neuen Krieg. Der Papst warnt gar vor dem Dritten Weltkrieg. Die NATO bot inzwischen an, den Bündnisfall zu aktivieren, und amerikanische Neokonservative wollen Bodentruppen in Syrien einsetzen. Die Zahl der Vertriebenen aus dem Kriegsgebiet steigt unterdessen an, was sich auch weiterhin in steigenden „Flüchtlings“-Zahlen in Deutschland auswirken dürfte.

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hat vor diesem Hintergrund vor übereilten Entscheidungen im Kampf gegen Extremisten gewarnt. Auch wenn das Vorgehen gegen die Dschihadistenmiliz IS fortgesetzt werden müsse, sei klar, „daß am Ende der Kampf gegen Terrorismus nicht militärisch gewonnen werden kann“, sagte Steinmeier am Montag beim Treffen der EU-Außenminister in Brüssel. Alle müßten sich vielmehr „sehr selbst kontrollieren, daß wir aus dem Druck der Situation heraus nicht falsche Entscheidungen treffen beziehungsweise Entscheidungen treffen, die nicht weiterhelfen werden“. (mü)

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