Moskau/Kairo. Nach der erfolgreichen Intervention in Syrien und der kontinuierlichen Erweiterung der Anti-IS-Allianz um weitere Partner kündigt sich jetzt womöglich ein weiterer russischer Überraschungscoup an. Wie der Chef der russischen Technologieholding Rostec, Sergej Tschemesow, während der internationalen Luftfahrtmesse Dubai Airshow-2015 am Sonntag mitteilte, verhandelt Rußland derzeit mit Ägypten über eine mögliche Lieferung von Flugabwehrraketensystemen des Typs Antey-2500 und „Buk“, die bei westlichen Militärs als außerordentlich leistungsfähig eingeschätzt werden und deshalb gefürchtet sind.
„Wir ziehen heute in Erwägung, Flugabwehrraketensysteme des Typs Antey-2500 und Buk an Ägypten zu liefern“,erklärte Tschemesow gegenüber Journalisten, „Die Verhandlungen laufen noch.“ Nach russischen Flugabwehrraketensystemen sei die Nachfrage im Nahen Osten ungebrochen groß, unterstrich Tschemesow.
In westlichen Militärkreisen dürften angesichts solcher Verlautbarungen sämtliche Alarmglocken schrillen. Verschiedentlich hatten sich NATO-Kreise in den letzten Wochen beunruhigt darüber geäußert, daß mit der Stationierung leistungsstarker russischer Flugabwehrsysteme in Syrien dort faktisch „No-access-areas“ für westliche Kampfjets entstanden seien. Rußland habe es mit seinen weitreichenden Flugabwehrsysteme in Syrien in der Hand, westliche Flüge dort im Ernstfall effektiv zu unterbinden, was die westliche Präsenz in der Krisenregion empfindlich schwäche. Sollte sich jetzt auch Ägypten zur Anschaffung vergleichbarer Systeme aus russischer Bauart entschließen, hätten die USA und ihre Verbündeten auch in Ägypten und angrenzenden Regionen dieses Problem. (mü)