Peking. Die chinesische Notenbank will die Landeswährung Yuan (Renminbi) stärker den Marktkräften aussetzen und damit ihre Belastbarkeit auf dem internationalen Finanzparkett stärken. Auch werde darüber nachgedacht, ausländischen institutionellen Investoren eine Beteiligung an chinesischen Börsengängen zu ermöglichen. Diese Aufgabe solle die Börse Shanghai Stock Exchange übernehmen, heißt es in einer aktuellen Stellungnahme der Notenbank und anderer Behörden.
Der Yuan legte im Anschluß an die Ankündigungen deutlich zu und verzeichnete den stärksten Kursanstieg gegenüber dem Dollar seit 2005.
Innerhalb der Freihandelszone in Shanghai solle es eine freie Konvertierbarkeit des Yuan geben, heißt es in der Erklärung. Ein genauer Zeitplan dafür wurde nicht genannt. Man untersuche die Auswirkungen einer Ausweitung der Quotenlimits für Fremdwährungen. Diese Limits geben unter anderem vor, in welchem Umfang Einzelpersonen und Unternehmen Yuan in andere Währungen umtauschen können.
Die Shanghaier Freihandelszone ist eine Art Experimentierfeld, auf dem die chinesische Führung im kleinen Rahmen Marktöffnungen und deren Folgen ausloten kann.
Die jetzt angekündigten Maßnahmen sind ein weiterer Schritt auf Chinas Weg, den Yuan zu einer Währung von globaler Bedeutung zu machen, die irgendwann den schwächelnden Dollar beerben könnte. Derzeit bemüht sich die chinesische Führung darum, daß die Landeswährung vom Internationalen Währungsfonds (IWF) als Reservewährung anerkannt wird. (mü)