Berlin. Aufgrund des seit Monaten anhaltenden Asyl-Ansturms und der illegalen Einwanderung hat die Polizei in diesem Jahr deutlich mehr Schlepper festgenommen. So gingen den Beamten bis Ende Oktober bereits 2.653 Kriminelle ins Netz. Am Mittwochmorgen hatte die Bundespolizei außerdem eine landesweite Großrazzia gegen mutmaßliche Schleuser und den libanesischen Banden-Chef aus Essen durchgeführt.
„Bei einem umfangreichen Polizeieinsatz gegen international organisierte Schleuserbanden in Essen, Gelsenkirchen, Hildesheim und an 21 weiteren Orten in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Baden-Württemberg sind am Mittwochmorgen zwei Personen festgenommen worden. Insgesamt stehen 17 Beschuldigte im Verdacht, vornehmlich libanesische und syrische Staatsangehörige illegal nach Deutschland geschleust zu haben“, berichtet die F.A.Z.
Allein im September gelangen den Polizeikräften 417 Festnahmen. Die verhafteten Schlepper kommen zu einem großen Teil aus Osteuropa. So stammen 335 aus Ungarn, 306 aus Rumänien. Aber auch 238 Syrer und 135 Deutsche befinden sich unter den Festgenommenen.
Bei den Durchsuchungen am heutigen Mittwoch machten die Polizisten interessante Funde. „Neben Akten und mutmaßlich gefälschten Passdokumenten stießen die Beamten dann neben mehreren Kartons mit gefälschter Markentextilware und unversteuertem Tabak tatsächlich auch auf diverse Waffen, daruner Macheten, Schwerter, Messer, Munition für Handfeuerwaffen und eine Laserzieleinrichtung für ein Gewehr“, so die F.A.Z., die weiter über die Hintergründe der Schleuser-Banden informiert: „Der in Essen festgenommene 24 Jahre alte Hauptbeschuldigte soll Mitglied eines der in Essen ansässigen libanesischen Familienclans sein. Nach Erkenntnissen der Ermittler soll er seine international weit verzweigten Verbindungen zu Kontaktpersonen genutzt haben, die ihn unter anderem bei der Beschaffung von gefälschten Dokumenten oder auch als sogenannte Begleitschleuser unterstützten. Als Preis für die Einschleusung nach Deutschland sollen die Beschuldigten Beträge von bis zu 10.000 Euro pro Person gefordert haben.“ (sp/ag)