US-Politik mit doppeltem Boden: Eine Luftbrücke zur Evakuierung von IS-Kämpfern?

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Riad/Aden. Wenn man der russischen Nachrichtenagentur TASS glauben will, haben die USA im Ringen um Syrien einmal mehr die Maske fallen lassen. Denn: während Washington und Moskau offiziell um einen künftige gemeinsame Vorgehensweise gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) ringen, sprechen die konkreten amerikanischen Maßnahmen eine ganz andere Sprache. TASS zufolge haben die USA nämlich in den letzten Tagen eine regelrechte Luftbrücke zur Evakuierung von IS-Kämpfern eingerichtet, soll ein Armeesprecher der syrischen Armee erklärt haben. Die Kämpfer würden nach Jemen ausgeflogen, damit sie nicht in russische Hände fallen.

Um die Kämpfer vor russischen Luftangriffen zu schützen, landeten am 26. Oktober zwei Flugzeuge der Turkish Airlines, ein Flugzeug aus Katar und ein viertes Flugzeug aus den Arabischen Emiraten in der Stadt Aden in Jemen. Dort wurden ca. 500 IS-Kämpfer an saudische Offiziere übergeben.

Auch die „Washington Post“ bestätigt das in einem aktuellen Bericht und schreibt: „Ein Informant aus dem Militär sagte der Zeitung, die Aufgabe der Spezialeinheiten bestehe darin, die US-Kämpfer dort zu stützen, wo es sinnvoll sei, und jene ‚Initiativen zu verlassen, die nicht funktionieren‘. Die USA haben ausdrücklich gesagt, die 50 Mann sollen die Kämpfer unterweisen und nicht direkt in das Kampfgeschehen eingreifen. Diese Beschreibung deutet auf eine logistische Unterstützung beim Rückzug hin.“

Auch eine Aussage des US-Verteidigungsministers Ashton Carter gewinnt vor diesem Hintergrund eine durchaus ambivalente Bedeutung. Carter erklärte dieser Tage vor dem Streitkräfteausschuß des US-Senats: „Wir werden bei Attacken gegen den ‚Islamischen Staat‘ unsere Partner unterstützen, ob durch Angriffe aus der Luft oder direkte Handlungen am Boden.“ (mü)