Düsseldorf. In Nordrhein-Westfalen werden aufgrund der weiter steigenden Asylantenzahlen immer mehr Sporthallen zu Unterkünften umfunktioniert. So stieg die Zahl der so zweckentfremdeten Immobilien im letzten Monat von 150 auf nun 400.
Insgesamt gibt es im bevölkerungsreichsten Bundesland rund 7.000 Sporthallen. Allein durch die 400 Belegungen sind bereits mindestens 1.000 Vereine betroffen. Sie können ihren Betrieb nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr wahrnehmen, sagte Frank Michael Rall, Sprecher des Landessportbundes NRW dem Westdeutschen Rundfunk. Neben den klassischen Hallensportarten sind im kommenden Winter auch die Vereine betroffen, die nur während der kalten Jahreszeit in den Gebäuden trainieren.
Neben den Sportvereinen leidet auch der Schulsport unter den immer neuen Beschlagnahmungen der Gebäude für sogenannte „Flüchtlinge“. Derzeit ist der Einfallsreichtum der Sportlehrer gefordert. Wie der WDR berichtet, werde alternativ in Aulen, im Wald oder im Klassenzimmer der Sportunterricht abgehalten.
Der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes NRW, Bernd Jürgen Schneider, konnte am Montag den betroffenen Schulen und Vereinen keine baldige Rückkehr zum Normalbetrieb der Hallen versprechen. „Die Alternativen bezüglich der Unterbringung von Flüchtlingen sind in den Kommunen weitgehend ausgeschöpft.“
So werden nun in Köln die 300 Sporthallen der Stadt geprüft, da bis Februar mit weiteren 6.000 Asylanten gerechnet werde. (ag)