Stockholm/Malung. Daß sogenannte „Flüchtlinge“ für die Aufnahmegesellschaft nicht nur eine „Bereicherung“, sondern auch ganz schön anspruchsvoll sein können, zeigt ein aktueller Fall aus Schweden. Dort weigerten sich Asylbewerber inzwischen jetzt schon zum wiederholten Mal, ihre von den Behörden zugewiesenen Häuser zu beziehen. Grund: die kostenlosen Wohnflächen liegen zu weit vom „Stadtleben“ entfernt.
Erst wenige Tage zuvor hatte die zuständige Migrationsbehörde 35 „Flüchtlinge“ mit einem Bus in die Ortschaft Lima gebracht. Dort standen für sie Sommerhäuser eines Ferienheims bereit. Die „Flüchtlinge“ wollten die Quartiere aber nicht einmal in Augenschein nehmen und weigerten sich rundweg, überhaupt aus dem Bus auszusteigen, berichtet die Zeitung „Dalarnas Tidningar“. Die angebotene Unterkunft liegt 40 Kilometer von der nächsten Stadt Malung entfernt – die Asylanten fühlten sich zu weitab vom Stadtleben.
Mit der gleichen Begründung hatten es schon im Januar rund 40 „Flüchtlinge“ abgelehnt, in ein von den Behörden bereitgestelltes Lager einzuziehen, das in einem Waldstück nahe Östersund (Zentralschweden) liegt.
In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres 2015 sind nach Angaben der EU-Grenzschutzbehörde Frontex mehr als 710.000 „Flüchtlinge“ in die Europäische Union eingedrungen. Allein in Deutschland wird in diesem Jahr mit bis zu 1,5 Millionen Migranten gerechnet. Die EU-Kommission spricht von der schlimmsten Migrationskrise seit dem Zweiten Weltkrieg.
In Schweden mit seinen knapp zehn Millionen Einwohnern sind bislang 105.000 Flüchtlinge angekommen. Bis Ende 2016 rechnen die Behörden des Königreichs mit insgesamt 360.000 Migranten. (mü)
Warum macht man nicht wieder eine Sammelaktion? Für jeden Meter die die Pegida-Anhänger bei ihren Märschen zurücklegen, kommen 10 Euro in eine Pro-Asylbewerberkasse. Mit diesem Geld kann man dann den Bau von vielen Flüchtlingsunterkünften in der unmittelbaren Nähe von den Privatgrundstücken der Anti-Pedigademonstranten finanziell unterstützen. So könnte auch dem sich hartnäckig haltenden Vorurteil „Flüchtlinge ja, aber nicht vor meiner Haustüre“ klar entgegnet weden. Wäre das nichts?