Moskau. Der russische Waffenhersteller Kalaschnikow hat Medienberichten zufolge im Rahmen eines staatlichen Rüstungsauftrages vertragsgemäß die erste Partie von Lenkraketen des Typs „Wichr-1“ an das Verteidigungsministerium ausgeliefert. Vereinbart war die Übergabe der ersten Tranche bis Ende 2015.
Der Vertrag im Gesamtwert von ca. 13 Milliarden Rubel (etwa 209 Millionen US-Dollar) war im Sommer 2013 geschlossen worden. Kalaschnikow sah sich bei der Realisierung zunächst mit Problemen konfrontiert. Der Konzern hatte eine anfängliche Verzögerung der Produktion mit der erforderlichen Neuanfertigung von technischen Dokumentationen begründet.
Der Kalaschnikow-Konzern, der zur russischen Rüstungsholding Rostec gehört, ging 2013 aus der Fusion der Betriebe „Izhmasch“ und „Izhmech“ hervor und ist heute ein Hightech-Unternehmen. Es verfügt über eine Reihe von Fertigungsstätten in ganz Rußland und liefert seine Produkte in weltweit 27 Länder, darunter sogar die USA, außerdem unter anderem Großbritannien, Deutschland, Norwegen, Italien, Kanada, Kasachstan und Thailand.
An der Produktion des Hubschrauber-Lenkratensystems „Wichr-1“ sind eine Reihe von Subunternehmen beteiligt. „Izhmech“ produziert die Gehäuse und Marschtreibsätze. Die Dsarapuler Betriebe für Radiotechnik und Elektrogeneratoren sind für das elektronische Innenleben zuständig. Der „explosive Teil“ wird in der Region Nischnij Nowgorod produziert. Endmontage, Schlußkontrolle und Abnahme erfolgen bei „Izhmasch“.
Mit dem Namen „Kalaschnikow“ verbinden die meisten Menschen noch immer das weltbekannte und praktisch unverwüstliche Schnellfeuergewehr, das seit 1947 produziert wird. Daß der Firmenname inzwischen für einen der ambitioniertesten russischen Hightech-Waffenhersteller steht, ist nur wenigen bekannt. (mü)