Washington. Die amerikanische Pannenserie in der Krisenregion im Nahen Osten reißt nicht ab. Wurde Washington vom Beginn der russischen Militäroperationen in Syrien letzte Woche noch auf dem falschen Fuß erwischt, so sehen sich jetzt amerikanische Geheimdienste just deswegen mit Ermittlungen konfrontiert. Den US-Schlapphüten wird vorgeworfen, sie hätten die russischen Operationen gegen den IS und andere Terrorgruppen schlichtweg verschlafen.
Der US-Kongreß will deshalb jetzt Ermittlungen gegen amerikanische Nachrichtendienste einleiten. Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge sind die Kongreßmitglieder darüber besorgt, daß die Aufklärung zu langsam reagiert und die Dimensionen des russischen Engagements in Syrien unterschätzt habe.
Die Geheimdienstler hätten zwar Daten über die russische Militärpräsenz in Syrien gesammelt, doch die Schnelligkeit, mit der die Russen ihre Luftschläge starteten, sei für alle eine herbe Überraschung gewesen – für die Aufklärung nicht weniger als für das Weiße Haus. „Sie sahen, daß etwas passiert, konnten jedoch die Bedeutung nicht angemessen einschätzen“, wird ein Kongreßsprecher in Medienberichten zitiert. Auch der frühere US-Botschafter in Moskau, Michael McFaul, räumte inzwischen ein, die amerikanischen Geheimdienste hätten „nicht erwartet, daß Putin so schnell ans Werk geht“.
Darüber hinaus wisse die amerikanische Seite eine Woche nach Beginn der Militäroperationen noch immer nicht, wie weit die russische Seite gehen wird, heißt es beim Kongreß. Doch das dürfte die russische Militärführung Washington vermutlich auch weiterhin nicht auf dem Silbertablett servieren. (mü)
Es zeigt sich immer deutlicher – die überaus verhängnisvolle Zeit der „einzigen Weltmacht“ geht zu Ende – und das ist gut so.
Wer Freiheit will, der braucht Wahlmöglichkeiten, auch die von Bündnis- oder sonstiger Kooperationspartner.
Die grenzenlose Dummheit der US-Nomenklatura ist unglaublich.
Sie steht in direkter Konkurrenz zu der Berliner und der Brüsseler.
Mal sehen wer den Vogel abschießt.