Damaskus. Die USA stehen im Nahen Osten wieder einmal vor den Scherben ihrer eigenen Politik. Nicht nur deshalb, weil die von Washington über Jahre hinweg hochgezüchtete und unterstützte Terrormiliz IS aus dem Ruder läuft und jetzt nolens volens auch mit amerikanischem Einsatz wieder zurückgestutzt werden muß.
Auch andere millionenschwere Subversions- und „Ausbildungs“-Programme des Pentagon stürzen nun kläglich in sich zusammen. Rund 500 Millionen Dollar investierte das Pentagon in Ausbildung und Ausrüstung einer vorgeblich „gemäßigten“ Bodentruppe, die mal gegen Präsident Assad, neuerdings aber auch gegen den IS eingesetzt werden sollte.
Kürzlich nun mußte CentCom-Kommandeur General Austin vor einem Senatsausschuß kleinlaut einräumen, daß von den 54 fertig ausgebildeten und mit Waffen ausgestatteten Kämpfern nur „4 bis 5“ aktiv in Syrien seien. Am Freitag wurde nachgebessert: es seien neun Kämpfer, die noch in Syrien aktiv seien. Ein paar seien außerdem noch in der Türkei, der Rest habe sich anderen Gruppen angeschlossen oder sei abgetaucht. Die Waffen seien aber sichergestellt, betonte der CentCom-Sprecher.
Nach und nach sickern aber immer weitere peinliche Details durch. Schon im Juni wurde bekannt, daß von 2.500 Bewerbern, die eine erste Phase des Trainings durchlaufen hatten, nur 1.500 weitermachen wollten. Gerade einmal 200 sollen dann in die Trainingslager in der Türkei und in Jordanien gekommen sein. Davon blieben dann jene 54 übrig, die der CentCom-Kommandeur kürzlich einräumte.
Jetzt berichtet der britische „Telegraph“, daß das US-Programm offenbar noch viel schlimmer in die Hose ging, als bislang bereits bekannt war. Am Freitag versicherte der CentCom-Sprecher noch, daß die Waffen der in Syrien verschwundenen Kämpfer sicher bei einer nicht näher benannten „gemäßigten Oppositionsgruppe“ gelagert seien. Doch diese Meldung war offensichtlich voreilig. Denn inzwischen wurde bekannt, daß die vom Pentagon in der Türkei ausgebildeten Kämpfer, die als „Division 30“ firmierte, ihre Waffen und Ausrüstung sofort nach Überschreiten der Grenze nach Syrien der al-Qaida-Gruppe al-Nusra übergeben haben.
Zu allem Überfluß trat inzwischen auch NSF-Stabschefs Mohammad al-Dhaher von seinem Posten zurück. Er beschwerte sich über die ungenügende Zahl von Rekruten und Kämpfern, unzureichende Versorgung und ungenaue Überprüfungen bei der Auswahl der Kämpfer. Für ihn sei das Ausbildungsprogramm nicht „ernsthaft“ gemeint. (mü)
Können sie es nicht (mehr) oder wollten sie gar nicht ernsthaft? Das wird sich vielleicht noch erweisen.
Möglicherweise ist der Welthegemon hinter den Kulissen bereits kaputter und verrotteter als es auf der offenen Bühne scheint, scheinen soll.
Die Armee des Hegemons war schon immer korrupt. Siehe „Catch 22“ (Roman von Joseph Heller).
Und wo sind bloß die Milliarden für den Irak geblieben?
Aber auch die „Rote Armee“ der Sowjetunion und die chinesische Volksbefreiungsarmee halten in punkto Korruption jeden Vergleich mit den US-Streitkräften aus.
Materialismus und Genußsucht sind letztlich nie von Korruption zu trennen.
Nichts desto trotz gab und gibt es in den russischen und chinesischen Armeen immer auch einen glühenden Patriotismus und dieser existiert bis heute und ist stärker als in den meisten anderen Streitkräften der Welt.
Dies liegt daran, daß Volk und Staat von vielen Russen und Chinesen immer noch als wichtiger eingeschätzt werden als das bloße Individuum. Genau umgekehrt als im „Westen“.