Zagreb. Der kroatische Regierungschef Zoran Milanovic hat Griechenland wegen der Flüchtlingskrise in Europa kritisiert und dabei die anhaltende Krise des Landes ins Gespräch gebracht. „Ist das eine Art Rache Griechenlands an Deutschland und Europa?“, zitieren Zagreber Medien Milanovic. „Griechenland, die Grenze des Schengenraumes, erlaubt, daß Tausende Menschen, deren Leben nicht bedroht ist, auf Booten auf ihre nahegelegenen Inseln kommen“, erklärte Milanovic und fügte hinzu: „Die Türkei ist doch ein sicheres Drittland.“
Es bestehe offensichtlich ein stillschweigendes Übereinkommen, daß die sogenannten „Flüchtlinge“ ungehindert in den Schengenraum reisen könnten, vermutete der Politiker weiter. Die Asylanten kämen zudem „mit organisiertem Transport nach Griechenland, Mazedonien und weiter nach Norden“.
Kroatiens Gesundheitsminister Sinisa Varga rechnet unterdessen mit weiteren 20.000 Flüchtlingen innerhalb der nächsten zwei Wochen. Zahlreiche Menschen wurden Medienberichten zufolge von Bussen auf der serbischen Seite der Grenze abgesetzt. Sie überquerten diese dann zu Fuß. (mü)
Das ein kroatischer Minister diese öffentlich äußerst, zeigt wie blank die Nerven liegen und das das Konstrukt „EU“ dem Scheitern näher stehen könnte, als viele Pessimisten glauben.
Auch den Untergang des Sowjetblocks hatte noch im Sommer 1989 nahezu niemand für möglich gehalten.
Am Ende geht immer alles ganz plötzlich, Schlag auf Schlag.