Berlin/Brüssel/Athen. Nach dem Scheitern der letzten Verhandlungen zwischen den internationalen Kreditgebern und der griechischen Regierung ist der Euro-Austritt des Landes so nah wie nie zuvor.
Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras von der radikal linken Syriza-Partei hatte in der Nacht auf Samstag überraschend ein Referendum über die Vorschläge der Geldgeber für den kommenden Sonntag angekündigt. Die Finanzminister der Euro-Zone entschieden daraufhin, das am Dienstag auslaufende Hilfsprogramm nicht zu verlängern. Am selben Tag muß Griechenland rund 1,6 Milliarden Euro an den Internationalen Währungsfonds (IWF) zurückzahlen. Ohne weitere Rettungsgelder droht dem Land dann unmittelbar die Pleite. Der Vorsitzende des Europaausschusses des Bundestages, Gunter Krichbaum (CDU), sieht vor diesem Hintergrund den deutschen Hilfsanteil „von rund 80 Milliarden Euro im Feuer stehen“. Im Gespräch mit der „Leipziger Volkszeitung“ erklärte er, man müsse sich zudem mit dem Gedanken „humanitärer Nothilfe“ für Griechenland beschäftigen, da mit der wahrscheinlichen Insolvenz Griechenlands „sich die Gefahr von möglichen Unruhen“ konkret stellen dürfte. (lp)