Berlin. AfD-Parteichef Bernd Lucke hat angekündigt, auf eine erneute Kandidatur verzichten zu wollen, sollte seine Kontrahentin Frauke Petry ebenfalls nicht antreten. Zwar bekräftigte Petry umgehend ihren Willen zur Kandidatur, doch nun wird aus dem Umfeld Luckes der EU-Abgeordnete Joachim Starbatty als Übergangsvorsitzender ins Gespräch gebracht.
Wie die „Hessische/Niedersächsische Allgemeine“ berichtet, soll der 75-jährige Ökonom intern seine Bereitschaft hierzu signalisiert haben. Offiziell erklärte er gegenüber dem Blatt: „Dazu sage ich nichts“. Starbatty gilt als enger Vertrauter Luckes. Er unterstützt das parteiintern hochumstrittene Freihandelsabkommen TTIP und ist Erstunterzeichner des sogenannten „Weckruf 2015“, mit dem Lucke nach Ansicht von Kritikern ein Sammelbecken für eine mögliche Abspaltung von der AfD und eine anschließende Parteineugründung geschaffen hat. Mitte Mai schaltete er sich Starbatty erstmals offensiv in den Richtungsstreit der Partei ein und bezeichnete den thüringischen Fraktionsvorsitzenden Björn Höcke, einen prominenten Vertreter des nationalkonservativen Flügels, als „aufgeblasenen Studienrat“. (lp)