8. Mai 1945: Gedenken mit zweierlei Maß – Deutsche Opfer werden totgeschwiegen

21. Mai 2015
8. Mai 1945: Gedenken mit zweierlei Maß – Deutsche Opfer werden totgeschwiegen
Dr. Stefan Scheil
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Foto: Symbolbild

Vor 70 Jahren, am 8. Mai 1945, kapitulierte die deutsche Wehrmacht. Damit endete der Zweite Weltkrieg in Europa. Aus diesem Anlaß gab es Sondersendungen des Fernsehens, wurden Artikel geschrieben und Reden gehalten. Am 9. Mai 2015 legte Bundeskanzlerin Angela Merkel gemeinsam mit Rußlands Staatspräsident Wladimir Putin am Denkmal des unbekannten Soldaten an der Moskauer Kremlmauer einen Kranz nieder. Dieses Mal nahm sie nicht an der pompösen Siegesparade teil, mit der die Russen traditionsgemäß das Ende des „Großen Vaterländischen Krieges“ feiern, wie der deutsch-sowjetische Krieg von 1941 bis 1945 dort genannt wird. Nach Medienangaben verneigte sie sich im Anschluß vor den sowjetischen Opfern des Krieges, gedachte der Toten im belagerten Leningrad, des Schicksals der Kriegsgefangenen und des Leides der Zivilbevölkerung in vom Krieg verheerten Landschaften. All dies ist zweifellos berechtigt, aber warum wird nur wieder der Opfer der einen Seite gedacht? Anstatt schon wieder von der „verbrecherischen und völkerrechtswidrigen Annexion der Krim“ zu sprechen, hätte die deutsche Regierungschefin besser die verbrecherischen und völkerrechtswidrigen Handlungen der Roten Armee beim Einmarsch in Deutschland 1944/45 erwähnen können. Auch das Leiden Breslaus und seiner Bewohner ist erinnerungswürdig, ebenso das Martyrium der Millionen vergewaltigten Frauen, der ermordeten Menschen, der ausgeplünderten und aus ihrer Heimat vertriebenen Ostdeutschen. Was ist mit jenen Hunderttausenden, die zur Zwangsarbeit ins Innere der Sowjetunion verschleppt worden sind und über deren Pein so offensichtlich kalt und gefühllos hinweggegangen wird? Was ist mit den fälschlicherweise in Schauprozessen wegen angeblicher Kriegsverbrechen verurteilten deutschen Soldaten, die hingerichtet oder zu jahrelanger Fron in Sibirien verurteilt worden sind? Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, daß in puncto Gedenken mit zweierlei Maß gemessen wird und daß deutsche Opfer keine Fürsprecher haben.

Olaf Haselhorst ist Chefredakteur der gesamtdeutschen Monatszeitschrift “Der Schlesier”

3 Kommentare

  1. JUERGEN FRANZ sagt:

    was kann die Welt von einer Deutschfeindlichen Kanzlerin schon anderes erwarten !

  2. Hermann Hintermeier sagt:

    Und wo sind die Milionen Kriegsgefangenen die in Amerikanischen Gefangenschaft wahren.Kein Mensch
    sagt etwas davon.

    Hermann Hintermeier‘

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