Dresden. Weil er in einem T-Shirt der patriotischen Südtiroler Rockgruppe „Frei.Wild“ einen Mann dem Haftrichter des Dresdner Amtsgerichts vorführte, bekam ein Zollbeamter Unannehmlichkeiten mit seinem Arbeitgeber.
Die „Bild“-Zeitung hatte ein Foto des Mannes bei der Vorführung des Verdächtigen geschossen und sich echauffiert: „In Zivilkleidung führt ein Beamter vom Zoll einen Mann zum Haftrichter ins Dresdner Amtsgericht. Mit Pistole und merkwürdigem T-Shirt. Auf der Rückseite steht: ‚Das Land der Vollidioten‘ – ein Liedtext der umstrittenen Rockband ‚Frei.Wild'“, schrieb das Blatt und fragte: „Darf ein Zöllner Kleidung einer Gruppe tragen, die angeblich Fans aus der rechten Szene hat?“ Auf Anfrage der Zeitung beim Hauptzollamt erklärte eine Sprecherin daraufhin: „Da die Band und ihre Musik nicht verboten, aber umstritten sind, hat die Dienststelle den Beamten in einem Gespräch sensibilisiert.“ Er habe versichert, für die die freiheitlich-demokratische Grundordnung einzustehen „und das künftig bei der Kleiderwahl zu berücksichtigen.“ (lp)
 |
 |
 |
