Wie kommt es, daß die Ukraine-Krise die Welt in einen neuen Kalten Krieg gestürzt hat? In 15 Kapiteln zeigen die Autoren, daß der Drang der USA nach einer unipolaren Welt eine auf fairen Ausgleich gerichtete Interessenpolitik nicht zuläßt.
Das Buch dokumentiert genügend Merkwürdigkeiten in der Entwicklung dieses Konfliktes, die Anlaß bieten, seine vorherrschende schlichte Interpretation anzuzweifeln, kritische Fragen zu stellen, die Behauptungen gerade auch des Westens und seiner Verbündeten in bezug auf die Ukraine mit größtmöglicher Skepsis zu behandeln. Es ist letztlich ein Appell, sich nicht mit den einfachen Antworten, die in ein vorgegebenes Schema passen, zufriedenzugeben, sondern einerseits für mehr kritische Medien-Berichterstattung und andererseits für eine souveräne europäische Außenpolitik, die nicht blind die Vorgaben des Weißen Hauses umsetzt. Denn bisher haben die Mainstream-Medien kaum Anstrengungen unternommen, die Hintergründe der Krise aufzudecken. Und das scheint auch nicht gewollt zu sein, solange Menschen, die auch die Motive Rußlands nachvollziehen wollen, als „Putin-Versteher“ diffamiert werden. Putin hat den Niedergang Rußlands gestoppt und sich gegen westlichen Werteimperialismus und Menschenrechtsbellizismus zur Wehr gesetzt. Die Autoren stellen fest, daß es dem Westen mit den USA an der Spitze weniger um Menschenrechte und Souveränität, als um Macht und Geschäftsinteressen, um Rohstoffe und Ressourcen geht. Wer die Ukraine-Krise unter diesen Gesichtspunkten betrachtet, erkennt schnell, daß alles Gerede von westlichen Werten und Demokratie nur weit Profaneres tarnen soll: die Verfügungsgewalt über die Bodenschätze Rußlands und der ehemaligen Sowjetrepubliken zu erringen. (wp)
Mathias Bröckers/Paul Schreyer. Wir sind die Guten: Ansichten eines Putinverstehers oder wie uns die Medien manipulieren. 208 S., Pb., € 16,–. Frankfurt: Westend Verlag, 2014.
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