Berlin/Dresden. Der Vorsitzende der Alternative für Deutschland (AfD), Bernd Lucke, hat die Montagsdemonstrationen der PEGIDA („Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“) als „gut“ bezeichnet.
Auf Facebook schrieb Lucke, die Kundgebungen zeigten, „daß sich diese Menschen in ihren Sorgen von den Politikern nicht verstanden fühlen.“ Die Sorgen über die Ausbreitung von islamistischem Gedankengut seien berechtigt, so Lucke, er warne jedoch davor, daraus „eine ablehnende Haltung gegenüber dem Islam als Religion abzuleiten.“ Auch Religionsfreiheit und Toleranz seien abendländische Werte. PEGIDA dürfe daher „keinen Zweifel daran lassen, daß sie mit der Verteidigung des Abendlandes die Verteidigung genau dieser Werte anstrebt.“
Auch der stellvertretende AfD-Vorsitzende Alexander Gauland äußerte sich in einer Pressemitteilung wohlwollend: „Selbstverständlich unterstütze ich es, wenn sich unsere Mitglieder an den friedlichen Veranstaltungen beteiligen!“ Die AfD habe aber nicht vor, sich an die „Spitze der Bewegung“ zu stellen und sei auch nicht der „parlamentarische Arm“ der Demonstranten. „Und dennoch sind wir mit vielen der Ziele weitgehend einverstanden. Wir verstehen die Furcht der Menschen vor islamistischem Terror auf deutschem Boden, wir verstehen die Furcht davor, daß sich unsere christlich-abendländisch-jüdische Gesellschaft in eine Richtung entwickelt, die die Menschen nicht haben wollen.“
Hingegen zeigte sich der Gaulands Stellvertreter Kollege Hans-Olaf Henkel skeptisch: „Ich hielte ich es für einen Fehler, wenn sich die AfD als Partei diesen Demonstrationen anschließen würde“, sagte Henkel dem „Tagesspiegel“. Es sei nicht auszuschließen, daß die Proteste einen „ausländerfeindlichen oder gar rassistischen Beigeschmack bekommen“, so Henkel zur Begründung. (lp)