Berlin. Eine seit über einem Jahr von Asylbewerbern besetzte Schule und ein Dealer-Paradies im Görlitzer Park: Der Bezirksbürgermeisterin des Berliner Stadtteils Friedrichshain-Kreuzberg, Monika Herrmann (Grüne), wachsen die Probleme offenbar über den Kopf.
Nun wies Herrmann im rbb-Inforadio Vorwürfe zurück, sie gehe nicht konsequent genug gegen die im Görlitzer Park handelnden Drogendealer vor. Die Grünen-Politikerin erklärte, sie habe von Anfang an gesagt, daß das Dealen im Park nicht akzeptiert werde. Dabei habe sie mittelfristig vorgeschlagen, den Verkauf zu legalisieren, um den Schwarzmarkt auszutrocknen. Inzwischen habe das Problem jedoch eine Größenordnung angenommen, der mit Polizeistreifen und Razzien nicht mehr beizukommen sei, gestand sie ein. Es gehe nun um Organisierte Kriminalität, gegen die jetzt Polizei, Staatsanwaltschaft und Justiz gefordert seien, nicht mehr der Bezirk. Zugleich wandte sich Herrmann gegen die Kritik des SPD-Innenexperten Frank Zimmermann, sie habe sich noch vor einem Jahr gegen mehr Polizeipräsenz ausgesprochen. Hintergrund der Diskussion ist eine Eskalation der Gewalt am vergangenen Wochenende. Dabei waren zwei mutmaßliche Dealer vor dem Park niedergestochen und schwer verletzt worden. (lp)