Rom. Das italienische Bankenwesen ist wieder einmal in schweren Turbulenzen. Um nicht weniger als 20 Prozent sind die sogenannten „faulen Kredite“ gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres angestiegen und haben nun ein Gesamtvolumen von 174 Milliarden Euro.
Jetzt hofft Roms Finanzelite, daß Mario Draghi als Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) einspringt, die uneinbringlichen Kredite übernimmt und damit „glattstellt“. Neben diesem hohen Kredit-Risiko hat der italienische Staat auch noch Rekordschulden, und die Volkswirtschaft schwächelt. Immer mehr Schuldner können ihre Kredite nicht mehr bedienen, der Staat bezahlt wiederum seine Rechnungen an die italienischen Lieferanten nicht. Die Banken in Italien vergeben auf dieser Grundlage trotz Niedrigzinsen immer weniger Kredite an Private und Unternehmen. Vor diesem Hintergrund hofft die Linksregierung unter Ministerpräsident Mario Renzi auf den „Genossen Draghi“ in der EZB. Über das Vehikel von italienischen Staatsgarantien für sogenannte „Schrottpapiere“ möchten Renzi und seine Regierung erreichen, daß den italienischen Bankinstituten durch die EZB die Kredite abgenommen werden. Dann wäre das marode Italien wieder kreditwürdig und liquide zugleich. (ds)