Berlin. Der deutsche Städte- und Gemeindebund hat angesichts eines dramatischen Anstiegs von Einbruchsdiebstählen Bündnisse für Sicherheit in den Kommunen gefordert.
In einem Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg, dabei nehme die Bedeutung von privaten Sicherheitsdiensten zu. Das sei nicht zu kritisieren, wenn diese in einen gemeinsamen Plan eingebunden würden, sagte Landsberg. Polizei, Ordnungsamt sowie engagierte Bürgerinnen und Bürger sollten außerdem in einem solchen Bündnis aktiv werden.
Ferner sprach sich Landsberg dafür aus, Polizisten effektiver einzusetzen. Statt für Geschwindigkeitsmessungen und „Blitzermarathons“ sollten die Beamten für Ermittlungen bei Einbruchsdiebstählen bereitstehen. „Beim letzten bundesweiten Blitzmarathon waren weit über 15.000 Kräfte im Einsatz“, kritisierte Landsberg. Deren Arbeit könnten besonders zertifizierte Unternehmen, wie zum Beispiel der TÜV, nach Vorgaben der Kommunen beziehungsweise der Polizei genauso gut und gerichtsfest erledigen. Es müsse der Grundsatz gelten: „Nicht nur blitzen, sondern auch mehr schützen.“
Gleichzeitig wies der Städte- und Gemeindebund darauf hin, daß die Kriminalstatistik im letzten Jahr 149.000 Wohnungseinbrüche mit einem Schaden von 430 Millionen Euro verzeichnet habe. Die Tendenz sei steigend. In der Zeit von 2009 bis 2013 hätten die Einbruchsdelikte in Niedersachsen um 40 Prozent, in Nordrhein-Westfalen um 34 Prozent, in Bayern um 41 Prozent und in Thüringen sogar um 90 Prozent zugenommen. Die Aufklärungsquote liege durchschnittlich bei nur 15 Prozent. (lp)