Budapest. Der national-konservative Ministerpräsident Ungarns, Viktor Orbán, schützt seine Bürger vor den in der Vergangenheit stattgefundenen Fremdwährungs-Kredit-Exzessen zu Lasten der Kreditnehmer.
Im übrigen Europa macht er sich dadurch nicht nur Freunde. Vor der Finanzkrise hatten Banken in Ungarn massenhaft Fremdwährungs-Kredite an den Mann gebracht. Nachdem der Forint abgewertet werden mußte, konnten viele Ungarn ihre Kredite nicht mehr bedienen und drohten insolvent zu gehen. Orbán hat nun die Banken gesetzlich verpflichtet, auf Zinszahlungen und Kreditgebühren zu verzichten und bereits erhaltene Zahlungen zurückzuerstatten. Dies führt zu massiven finanziellen Auswirkungen, im Ausland vor allem auch für österreichische Bankinstitute. Durch diese Maßnahme fließen andererseits hunderte Millionen Euro an die Ungarn zurück. So muß etwa die ungarische Großbank OTP rund 130 Millionen an ungarische Kreditnehmer zurückzahlen. Die österreichische Erste Bank rechnet in Ungarn mit Gesamtbelastungen für 2014 von bis zu 300 Millionen Euro, die Raffeisenbank und die UniCredit-Tochter Bank Austria mit bis zu 30 Millionen Euro. Nach der gesetzlich festgelegten Zwangskonvertierung von Fremdwährungskrediten 2011 ist dies nun eine weitere Maßnahme der rechtskonservativen Fidesz-Regierung, um die Ungarn vor den Volten der internationalen Finanzwirtschaft besser zu schützen. (ds)