Russische Gegen-Sanktionen: Österreicher sollen mehr überschüssiges Obst essen

5. September 2014
Russische Gegen-Sanktionen: Österreicher sollen mehr überschüssiges Obst essen
International
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Foto: Symbolbild

Wien. Zu den von den eigenen Sanktionen geschädigten Ländern gehört auch Österreich. Nachdem sich die rot-schwarze Bundesregierung „ohne Wenn und Aber“ in die Reihe der Sanktionsbefürworter gegen Rußland eingereiht hatte, macht sich jetzt allmählich wirtschaftspolitische Katerstimmung breit.

So spüren die österreichischen Obstproduzenten – vor allem die steirischen Obstbauern – die Moskauer Gegensanktionen bereits recht deutlich. Infolge der Komplettsperre durch Rußland gibt es plötzlich ein Überangebot an steirischen Äpfeln im EU-Raum, das auf die Erzeugerpreise drückt. Demzufolge muß jetzt mehr als ein Viertel der sogenannten EU-Krisenreserve für die Stützung des Obst- und Gemüsebereichs unmittelbar eingesetzt werden. Mit den nun ausgeschütteten 125 Millionen Euro wird man aber nicht weit kommen, denn als nächstes stehen bereits die Fleischproduzenten auf der Matte der für Sanktionen und Einnahmeausfälle verantwortlichen EU-Landwirtschaftsminister. Der österreichische Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP) ist in der Vergangenheit bevorzugt als Schwulen-Lobbyist in Erscheinung getreten. In seinem eigentlichen Ressort bleibt er in diesen Wochen eigentümlich ideenlos. Das stellt Rupprechter nun in Sachen Ausgleich für die heimischen Landwirte unter Beweis. Rupprechter fordert nun die heimischen Konsumenten auf, einfach „jeden Tag einen Apfel“ mehr zu essen, um das Überangebot aufzubrauchen. Auch andere Obst- und Gemüsesorten sollen nun vermehrt auf den heimischen Tisch kommen. Daß damit die Ausfälle auf dem russischen Markt auch nur halbwegs überzeugend kompensiert werden können, glaubt vermutlich nicht einmal der Landwirtschaftsminister. (ds)

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