Falaise. Erst vor wenigen Wochen wurde mit großem internationalem Pomp des 70. Jahrestages der Invasion in der Normandie gedacht. Doch das war erst der Anfang vom Ende im Westen.
Im August 1944 waren gleich zwei bedeutsame militärische Ereignisse auf dem Kriegsschauplatz Frankreich zu vermelden. Zwischen dem 7. und 21. August wurde die für die deutsche Seite außerordentlich verlustreiche Kesselschlacht von Falaise geschlagen. Sie ging verloren, weil deutscherseits erhebliche Führungsfehler begangen wurden, die ein geschmeidiges und der ohnehin prekären Situation angemessenes Manövrieren der beteiligten Einheiten weitgehend unmöglich machte. Den Alliierten gelang deshalb die Einschließung der deutschen Divisionen problemlos, ehe diese sich in geplanter Weise nach Osten über die Seine zurückziehen konnten. Den Rest besorgte die gnadenlose alliierte Luftüberlegenheit.
Der Kessel von Falaise wird mitunter in Anspielung an das Desaster der Briten im Sommer 1940 als „deutsches Dünkirchen“ bezeichnet. Die Wehrmacht verlor dabei 60.000 tote, verwundete und in Gefangenschaft geratene Soldaten. Seit dem 6. Juni waren 1.500 Panzer, 3.500 Geschütze und 20.000 sonstige Fahrzeuge verlorengegangen. Am 25. August ging dann auch noch die französische Hauptstadt Paris verloren. Sie wurde kampflos an die vorrückenden Alliierten übergeben. Das Ende schritt nun rasch voran. (ds)