Berlin/Damaskus. Im Syrien-Konflikt ist offenbar erneut ein aus Deutschland ausgereister Islamist getötet worden. Samir M. stammte ursprünglich aus dem Libanon.
Der 27-Jährige starb bereits Ende März in der Umgebung der nordsyrischen Stadt Kasab an der Grenze zur Türkei, berichtet die „Berliner Morgenpost“. Die genauen Umstände seines Todes sind unklar, allerdings gilt es als wahrscheinlich, daß er bei heftigen Gefechten um die vornehmlich von syrischen Armeniern bewohnte Stadt ums Leben kam. Zu diesem Zeitpunkt eroberten islamistische Rebellen Kasab und verwüsteten die Stadt größenteils. Knapp drei Monate später wurde sie von der syrischen Armee zurückerobert. Samir M. ist nach Berechnungen von ZUERST! der 30. Islamist aus Deutschland, der in Syrien den Tod fand.
Insgesamt kämpfen im Mittelmeerland Syrien rund 100.000 Rebellen gegen die syrische Armee, etwa die Hälfte davon gehört einer britischen Studie zufolge islamistischen Gruppierungen wie der “Jabhat al-Nusra” oder dem “Islamischen Staat“ (vormals „Islamischer Staat im Irak und Syrien”, ISIS) an, die sich auch untereinander gegenseitig bekämpfen. Neben zahlreichen ausländischen Kämpfern vor allem aus dem arabischen Raum stammen auch mehrere tausend der Islamisten aus Mitgliedsstaaten der EU. Aus Deutschland sind über 350 Personen – zumeist Personen ausländischer Abstammung, aber auch Konvertiten – nach Syrien ausgereist. Bislang 30 davon sind nach Berechnungen von ZUERST! in Gefechten von der syrischen Armee, der Regierung nahestehenden Milizen, kurdischen Verbänden oder rivalisierenden islamistischen Gruppierungen getötet worden, der bekannteste von ihnen war der ehemalige U18-Fußballnationalspieler Burak Karan. Mehrere, darunter ein Pforzheimer Islamist sowie der Berliner Ex-Rapper “Deso Dogg” alias Denis Mamadou Cuspert, wurden verwundet. Es wird befürchtet, daß in dem Konflikt weiter radikalisierte Islamisten nach ihrer Rückkehr Terroranschläge auch in Deutschland planen könnten. (lp)