Fastenbrechen: Türkischer Botschafter fordert zentrales Ramadan-Fest der Bundesregierung

16. Juli 2014
Fastenbrechen: Türkischer Botschafter fordert zentrales Ramadan-Fest der Bundesregierung
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Berlin. Unter Politikern ist der Streit noch längst nicht entschieden, ob der Islam nun ein „Teil Deutschlands“ ist oder nicht. Für den türkischen Botschafter in Deutschland dagegen, Hüseyin Avni Karslioglu, ist die Frage längst entschieden.

Deshalb wünscht sich Karslioglu von der Bundesregierung die Einrichtung eines zentralen Ramadan-Festes in Deutschland. Ein solches Fest könne ein Zeichen dafür sein, „daß der Islam in Deutschland angekommen ist“, sagte Karslioglu bei einem Empfang zum Fastenbrechen der Integrationsbeauftragten der Unionsfraktion im Bundestag, Cemile Giousouf (CDU), in Berlin. Auf Länderebene, argumentiert Karslioglu, gebe es bereits viele solcher Veranstaltungen. Er wünsche sich aber ein Ramadan-Fest auf höchster offizieller Ebene wie beispielsweise in den USA, ließ der Botschafter verlauten. Dort habe US-Präsident Obama bereits mehrfach zum traditionellen Iftar-Fest ins Weiße Haus eingeladen.

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) zeigt sich dem Vorstoß des Botschafters gegenüber aufgeschlossen. Er bezeichnete das traditionelle Fastenbrechen im Ramadan als „großes Fest der Versöhnung“ und forderte Christen dazu auf, sich an der muslimischen Tradition ein Beispiel zu nehmen. Christen feierten Weihnachten und Ostern vor allem unter sich. „Da fühlen wir uns besonders wohl: Wenn wir unter uns sind“, sagte de Maizière.

Beim Fastenbrechen der Muslime sei das anders. Dort würden andere eingeladen, sogar diejenigen, die anderer Auffassung sind. Versöhnung in den Mittelpunkt stellen mit jenen, mit denen das Versöhnen nicht so leicht sei, „das können wir vom Islam und vom Fastenbrechen lernen“, erklärte der Innenminister.

Die Forderung nach einem zentralen Ramadan-Fest in Deutschland ist nicht die einzige symbolpolititische Aktion von Muslimen in der Bundesrepublik. Erst kürzlich hatte der „Zentralrat der Muslime in Deutschland“ (ZMD) den 1. Juli zum Tag gegen „antimuslimischen Rassismus“ erklärt. In einer am 27. Juni 2014 verbreiteten Erklärung rief die Vereinigung dazu auf, sich zum fünften Todestag einer Ägypterin im Landgericht Dresden an einer bundesweiten Aktion zu beteiligen. (ds)

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