Berlin. Ein Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes (BND) steht im Verdacht, möglicherweise den NSA-Untersuchungsausschuß des Bundestages im Auftrag eines US-Geheimdienstes ausspioniert zu haben.
Die Bundesanwaltschaft hatte den 31-jährigen Deutschen am vergangenen Mittwoch wegen des dringenden Verdachts der geheimdienstlichen Agententätigkeit festnehmen lassen, aber keine Details des Falls mitgeteilt. Das erfuhren NDR, WDR und die „Süddeutsche Zeitung“ aus Regierungskreisen. Der BND-Mitarbeiter soll mehrfach von dem US-Geheimdienst befragt worden sein und mindestens einmal über die Aktivitäten des NSA-Gremiums berichtet haben.
Der 31-Jährige war unter dem Verdacht festgenommen worden, Kontakt zum russischen Geheimdienst gesucht zu haben. In Vernehmungen soll der BND-Mitarbeiter dann aber gestanden haben, Informationen an einen US-Dienst geliefert zu haben. Die Ermittler überprüfen derzeit die Angaben des Verdächtigen. Sollte sich der Verdacht bestätigen, wäre dies der bisher größte Skandal um einen deutsch-amerikanischen Doppelagenten in der Nachkriegszeit. (lp)