Screenshot: via SyriaTube
Damaskus/Berlin. In einem im Internet verbreiteten Video rufen mehrere deutschsprachige Islamisten ihre Glaubensbrüder zum Kampf nach Syrien.
Vor dem Hintergrund einer vielbefahrenen Straße sind in dem Mitschnitt fünf Kämpfer zu sehen. Einer von ihnen wendet sich an die „lieben Geschwister in Deutschland“ und ruft dazu auf, für die in Syrien in den Reihen der Gruppierung „Islamischer Staat im Irak und Syrien“ (ISIS) kämpfenden Islamisten zu beten. In einer anderen Sequenz sind erneut mehrere Personen zu sehen, die offenbar einen Angriff vorbereiten. Erneut wendet sich einer der Protagonisten an die Zuschauer und erklärt, man befinde sich „in einem Kampfgebiet, es wird bald losgehen“. Nach Einbruch der Dunkelheit werde man unter anderem gegen Kämpfer der kurdischen PKK vorgehen. Diese stehen mit zunehmender Dauer des Syrien-Konflikts immer öfter islamistischen Milizen gegenüber, die sie als „Ungläubige“ ansehen.
Insgesamt kämpfen im Mittelmeerland Syrien rund 100.000 Rebellen gegen die syrische Armee, etwa die Hälfte davon gehört einer britischen Studie zufolge islamistischen Gruppierungen wie der „Jabhat al-Nusra“ oder dem „Islamischen Staat im Irak und Syrien“ (ISIS) an, die sich auch untereinander gegenseitig bekämpfen. Neben zahlreichen ausländischen Kämpfern vor allem aus dem arabischen Raum stammen auch rund 2.000 der Islamisten aus Mitgliedsstaaten der EU. Aus Deutschland sind rund 300 Islamisten – zumeist Personen ausländischer Abstammung, aber auch Konvertiten – nach Syrien ausgereist. Bislang 22 davon sind nach Berechnungen von ZUERST! in Gefechten von der syrischen Armee, der Regierung nahestehenden Milizen, kurdischen Verbänden oder rivalisierenden islamistischen Gruppierungen getötet worden, der bekannteste von ihnen war der ehemalige U18-Fußballnationalspieler Burak Karan. Mehrere, darunter ein Pforzheimer Islamist sowie der Berliner Ex-Rapper „Deso Dogg“ alias Denis Mamadou Cuspert, wurden verwundet. Es wird befürchtet, daß in dem Konflikt weiter radikalisierte Islamisten nach ihrer Rückkehr Terroranschläge auch in Deutschland planen könnten.
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