Foto: Wikimedia/The Laird of Oldham, CC BY-SA 2.0)
Edinburgh/London. Alle sprechen von der Ukraine – dabei bröckeln auch mitten in Europa alte und traditionsreiche Staaten. Und das mit weltweiten Auswirkungen.
Gute Aussichten, demnächst Geschichte zu sein, hat Großbritannien. Denn im September stimmen die Schotten darüber ab, ob sie weiterhin bei London bleiben wollen. Geht das von der Schottischen Nationalpartei vorangetriebene Referendum positiv für Edinburgh aus, dann gibt es Großbritannien, wie wir es kennen, nicht länger. Dies müßte sich dann auch in der Staatsflagge auswirken. Seit 213 Jahren gibt es den „Union Jack“, die britische Staatsflagge. Sollte sich Großbritannien im September auflösen, wird auch die Fahne, die seit 213 Jahren die Einheit von England, Irland und Schottland repräsentiert, hinfällig.
Genau hier setzt der nationalkonservative neuseeländische Ministerpräsident John Key den Keil an. Auch in der neuseeländischen Nationalflagge ist die britische Fahne bis heute verewigt. Die Flagge Neuseelands beinhaltet neben vier Sternen für das Kreuz des Südens den blauweiß-roten Union Jack. Für Key ist dies ein Relikt aus der Kolonialzeit, das spätestens mit dem Referendum der Schotten Geschichte sein sollte. Ministerpräsident Key startet nun eine Initiative, die den Neuseeländern die Möglichkeit geben soll, über eine neue Flagge abzustimmen, die die alte inklusive des englischen „Union Jack“ bald ablösen soll. Als Alternative hat Key einen silbernen Farn auf schwarzem Grund vorgeschlagen.
Dieser Artikel erschien zuerst in „Der Schlesier“.