Helsinki/Brüssel. Die Schulden- und Währungskrise galt bislang meist als Phänomen der südeuropäischen Volkswirtschaften wie etwa Griechenland oder Portugal – womöglich ein folgenschwerer Irrtum.
Eine neue Studie des Centrums für Europäische Politik (CEP) sieht die Krise nun alles andere als überwunden, wie uns das viele Politiker auf nationaler und EU-Ebene weismachen wollen. Die Ökonomen warnen vor Einbußen der Kreditfähigkeit bei den bis jetzt als „Musterschüler“ geltenden nördlichen Staaten Europas. Konkret geht es in der Studie um Belgien und Finnland. Und: Schaffe es Frankreich nicht, seine Wirtschaft anzukurbeln und Reformen umzusetzen, könnte der Euro vor dem Aus stehen. Innerhalb der EU dürfte sich nun laut den Experten der Norden Europas mit Verzögerung zum ökonomischen Problemfall entwickeln. In den untersuchten Ländern Belgien und Finnland gibt es seit Jahren einen Abwärtstrend. Die Hilfspakete für Spanien, Griechenland und Irland dürften sich hier als Bumerang erweisen. Der Sorgenfall Nummer eins bleibt aber weiterhin Griechenland, das es trotz umfassender Finanzhilfe und Strukturmaßnahmen nicht schafft, seine Kreditfähigkeit zu verbessern.
Dieser Artikel erschien zuerst in „Der Schlesier“.
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