Ein syrischer T-72-Panzer feuert auf eine Stellung der Rebellen
(Screenshot: YouTube/newsanna)
Damaskus. Mehrere im Syrien-Konflikt aktive Islamisten aus Deutschland befinden sich seit Januar in Gefangenschaft der Freien Syrischen Armee (FSA), einer ebenfalls gegen die syrische Regierung kämpfenden Rebellengruppe.
Das berichtet das ARD-Magazin „Report Mainz“ unter Berufung auf einen Brigadeführer der FSA und deutsche Sicherheitskreise. Demnach sollen die Salafisten unter anderem im Zusammenhang mit einem Angriff auf eine Kaserne der FSA in der Nähe des syrisch-türkischen Grenzübergangs Bab Al Hawa festgesetzt worden sein. Der Brigadeführer, der unter dem Namen Abu Yasin auftritt, erklärte, die FSA habe 12 Islamisten aus Deutschland in seiner Gewalt. „Sie sind zwischen 22 und 38 Jahre alt und sie haben für die ISIS (Islamischer Staat im Irak und Syrien) gekämpft.“ Deutsche Sicherheitskreise bestätigten die Recherchen weitestgehend: Am 17. Januar habe die Brigade „Nour Eddin Zinki“, die der FSA zuzurechnen sei, mindestens vier Islamisten aus Deutschland im Norden Syriens festgenommen.
Insgesamt kämpfen im Mittelmeerland Syrien rund 100.000 Rebellen gegen die syrische Armee, etwa die Hälfte davon gehört einer britischen Studie zufolge islamistischen Gruppierungen wie der „Jabhat al-Nusra“ oder dem „Islamischen Staat im Irak und Syrien“ (ISIS) an, die sich auch untereinander gegenseitig bekämpfen. Neben zahlreichen ausländischen Kämpfern vor allem aus dem arabischen Raum stammen auch rund 2.000 der Islamisten aus Mitgliedsstaaten der EU. Aus Deutschland sind rund 300 Islamisten – zumeist Personen ausländischer Abstammung, aber auch Konvertiten – nach Syrien ausgereist. Bislang 19 davon sind nach Berechnungen von ZUERST! in Gefechten von der syrischen Armee, der Regierung nahestehenden Milizen, kurdischen Verbänden oder rivalisierenden islamistischen Gruppierungen getötet worden, der bekannteste von ihnen war der ehemalige U18-Fußballnationalspieler Burak Karan. Mehrere, darunter ein Pforzheimer Islamist sowie der Berliner Ex-Rapper „Deso Dogg“ alias Denis Mamadou Cuspert, wurden verwundet. Es wird befürchtet, daß in dem Konflikt weiter radikalisierte Islamisten nach ihrer Rückkehr Terroranschläge auch in Deutschland planen könnten.