Saarbrücken. Das ist relativ irrsinnig – auch für bundesdeutsche Verhältnisse: Die saarländische CDU-Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer präsentiert ihre „Frankreich-Strategie“ – und drängt darauf, daß Französisch bis 2043 Verkehrssprache werden soll.
Schon unter historischen Aspekten kommt der wirre Plan der Ministerpräsidentin einem glatten Faustschlag ins Gesicht vieler Saarländer gleich. Denn zweimal wurde die Saar Frankreich zugeschlagen, zweimal bedurfte es viel nationalen Durchhaltewillens der deutschen Bevölkerung, damit der Wiederanschluß an Deutschland klappte: 1935 und 1956. Man muß schon ziemlich geschichtsvergessen sein, um vor diesem Hintergrund jetzt die freiwillige Frankophonie anzupeilen.
Frau Kramp-Karrenbauer schwärmt dagegen: Das Saarland solle sich zu einem „leistungsfähigen multilingualen Raum deutsch-französischer Prägung entwickeln“. Alle, die ab 2013 geboren würden, sollen im Saarland mit dem Französischen groß werden und erleben, wie sich die französische Sprache so langsam neben dem Deutschen zur Verkehrssprache entwickelt. Dafür sollen zunächst in der Hälfte aller Kitas französischsprachige Erzieherinnen für die frühkindliche Spracharbeit arbeiten. Flächendeckend kommt zudem der Französischunterricht ab der ersten Klasse der Grundschule.
Kein Wunder, daß sich der französische Generalkonsul in Saarbrücken freut und im Saarland ein „Labor der deutsch-französischen Zusammenarbeit“ sieht. Was kommt als nächstes?
Dieser Artikel erschien zuerst in „Der Schlesier“.