Brüssel. Das Europaparlament hat am Dienstag mit knapper Mehrheit die Behandlung des sogenannten „Estrela“-Berichts abgelehnt, der unter anderem die europaweite „Legalisierung der Abtreibung“ fordert.
Nach einem Bericht der „Jungen Freiheit“ sah der Bericht vor, Schülern „ohne Diskriminierung“ die Bedeutung homosexueller Beziehungen zu verdeutlichen und forderte die EU-Kommission auf, sich stärker für „ethnische Minderheiten“, „Transgender-Frauen“, Homo- und Bisexuelle, Prostituierte sowie „inhaftierte Personen“ einzusetzen. 334 Abgeordnete stimmten letztendlich für einen Gegenantrag der Fraktion der Europäischen Volkspartei (EVP), nachdem die EU für diese Themen nicht zuständig sei. 327 Abgeordnete stimmten dagegen.
Kritik war im Vorfeld von Familienverbänden, Kirchen und rechten Parteien geäußert worden. So beklagte der Abgeordnete der österreichischen FPÖ, Andreas Mölzer, der Bericht stelle Abtreibungen de facto medizinischen Eingriffen gleich. „Auch zeichnet sich die klare Tendenz ab, daß Ärzte nicht mehr die Möglichkeit haben sollen, die Tötung ungeborenen Lebens aus Gewissensgründen zu verweigern. Und wenn die ‚voreingenommene Beratung‘ von abtreibungswilligen Schwangeren kritisiert wird, wird klar, daß sich die Abtreibungslobby auf ganzer Linie durchgesetzt hat“, betonte Mölzer. Angesichts sinkender Geburtenzahlen brauche Europa jedoch keinen erleichterten Zugang zu Abtreibungen, sondern eine pro-natalistische Politik. „Die Menschen müssen wieder mehr Mut zu eigenen Kindern haben, wenn die europäischen Völker eine Zukunft haben sollen. Nicht die Tötung von Kindern im Mutterleib ist zu fördern, sondern die europäischen Familien“, so Mölzer.