Berlin. Die Zahl der Salafisten in Deutschland ist in den vergangenen zwei Jahren „sprunghaft gestiegen“, wie der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, mitteilte.
Der „Westfalenpost“ sagte Maaßen, sein Amt gehe derzeit von 5.500 Salafisten in Deutschland aus. Im Jahr 2011 waren es noch 3.800. Schwerpunkt ist dabei offenbar Nordrhein-Westfalen: Der nordrhein-westfälische Verfassungsschutz spricht von 1.500 Salafisten, was einer Zunahme von 50 Prozent innerhalb nur eines Jahres entspricht. Der Anstieg sei „besorgniserregend“, sagte Innenminister Ralf Jäger (SPD) dem Blatt. Seit Mitte 2012 steigen nach seiner Darstellung die Ausreisen junger Salafisten zur Teilnahme an Kämpfen im Syrien-Konflikt an. Als Kämpfer genießen sie nach Jägers Worten hohes Ansehen in salafistischen Kreisen und könnten zur weiteren Radikalisierung der hiesigen Szene beitragen.
Insgesamt kämpfen im Mittelmeerland Syrien rund 100.000 Rebellen gegen die syrische Armee, die Hälfte davon gehört einer kürzlich veröffentlichten britischen Studie zufolge islamistischen Gruppierungen wie der „Jabhat al-Nusra“ oder dem „Islamischen Staat im Irak und Syrien“ (ISIS) an. Aus Deutschland sind rund 210 Islamisten nach Syrien ausgereist. Bislang elf der aus Deutschland stammenden Kämpfer sind in den Gefechten von der syrischen Armee oder kurdischen Milizen getötet worden; mehrere, darunter ein Pforzheimer Islamist sowie der Berliner Ex-Rapper „Deso Dogg“ alias Denis Mamadou Cuspert, wurden verwundet.