Ein syrischer T-72-Panzer wirft eine Nebelwand zum Schutz anrückender Soldaten (Screenshot: YouTube/newsanna)
Al-Safira. Die syrische Armee hat die rund 30 Kilometer südöstlich der zweitgrößten syrischen Stadt Aleppo gelegene Großstadt Al-Safira von den Rebellen zurückerobert.
Die Armee habe die Stadt, die in Friedenszeiten Heimat von über 100.000 Einwohnern war, nach tagelangen Kämpfen unter ihre Kontrolle gebracht, berichtet die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf die „Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte“. Die Rückeroberung ermöglicht der Armee den weiteren Vorstoß nach Norden, um den von der Armee gehaltenen Flughafen im Ostteil von Aleppo zu erreichen. Dies würde ihre Position in der Metropole bedeutend stärken: Den Ostteil der Stadt halten bis auf den Flughafen verschiedene Rebellengruppen besetzt, der Westteil dagegen befindet sich unter der Kontrolle der Armee. Die Nachrichtenagentur SDA berichtet außerdem, daß die Armee auch in der Ortschaft Al-Sbeina südlich der Hauptstadt Damaskus Fortschritte erzielt habe. In Zusammenarbeit mit dem militärischen Arm der libanesischen „Hisbollah“-Partei sowie der Schiitenmiliz „Abu al-Fadhal al-Abbas“ seien die Rebellen zurückgedrängt worden.
Insgesamt kämpfen in dem Mittelmeerland rund 100.000 Rebellen gegen die syrische Armee, die Hälfte davon gehört einer kürzlich veröffentlichten britischen Studie zufolge islamistischen Gruppierungen wie der „Jabhat al-Nusra“ oder dem „Islamischen Staat im Irak und Syrien“ (ISIS) an. Aus Deutschland sind rund 210 Islamisten nach Syrien ausgereist. Bislang acht der aus Deutschland stammenden Kämpfer sind in den Gefechten von der syrischen Armee getötet worden; mehrere, darunter ein Pforzheimer Islamist sowie der Berliner Ex-Rapper „Deso Dogg“ alias Denis Mamadou Cuspert, wurden verwundet.