Foto: Wikimedia/Bündnis 90/Die Grünen Nordrhein-Westfalen, CC BY-SA 2.0
Berlin. In der Debatte um nicht aufgearbeitete Pädophilie-Befürwortung in den Gründungsjahren der Grünen gerät nun auch der Spitzenkandidat der Grünen zur Bundestagswahl, Jürgen Trittin, ins Blickfeld – eine Woche vor dem Urnengang.
In einem am Montag erscheinenden Beitrag für die „taz“ berichten die mit der Aufarbeitung der pädophilen Vergangenheit von der Partei selbst beauftragten Politologen Franz Walter und Stephan Klecha, Trittin habe 1981 das Kommunalwahlprogramm der Alternativen-Grünen-Initiativen-Liste (AGIL) in Göttingen presserechtlich verantwortet. In diesem plädierte die AGIL seinerzeit für eine strafrechtliche Freistellung von sexuellen Handlungen zwischen Kindern und Erwachsenen.
Trittin selbst bestätigte gegenüber der Zeitung den Sachverhalt. „Franz Walter beschreibt die Sachlage zutreffend“, sagte er dem Blatt. Die AGIL sei falschen Forderungen nicht energisch genug entgegengetreten. „Dies ist auch meine Verantwortung. Und dies sind auch meine Fehler, die ich bedaure“, sagte Trittin. Er gestand außerdem: „Wir haben es nicht mal hinterfragt, als wir unser Programm zur Kommunalwahl 1981 erstellt haben.“ Der Parteivorsitzende der Grünen, Cem Özdemir, wollte hingegen keinen Kommentar abgeben. Er sagte auf Anfrage des „Tagesspiegels“: „Kenne ich nicht, kann ich nichts zu sagen“.