Latakia/Antwerpen. Unter den mehr als 120 aus Deutschland ausgereisten Islamisten, die in Syrien gegen die Regierung von Präsident Baschar al-Assad kämpfen, ist auch der deutschlandweit bekannt gewordene Reda Seyam.
Wie das ARD-Politikmagazin „Report Mainz“ berichtet, ist auf einem im Internet kursierenden Video ist zu sehen, wie der aus Ägypten stammende Seyam als Kameramann für den katarischen Nachrichtensender „Al-Jazeera“ in der Nähe der syrischen Hafenstadt Latakia arbeitet. Katar ist einer der Unterstützer der großteils islamistischen Rebellen in Syrien. In dem Video geht es um die Geiselnahme mehrerer Frauen und Kinder in einem Ort in der Nähe von Latakia, für die eine Organisation namens „Katibat Al-Muhajirin“ (Brigade der Ausländer) verantwortlich zeichnet.
Seyam lebte jahrelang in Berlin von Hartz IV und gilt als einer der führenden Islamisten in der deutschen islamistisch-salafistischen Szene. Er war bereits im Bosnien-Krieg aktiv und wurde als möglicher Hintermann mit dem Attentat von Bali 2002 in Verbindung gebracht, bei dem mehr als 200 Menschen ums Leben kamen. Zuletzt begleitete er propagandistisch salafistische Aktionen wie die Demonstration gegen die Mohammed-Karikaturen in Bonn im Mai 2012, bei der mehrere Polizisten schwer verletzt wurden.
Unterdessen werden in Belgien den Angehörigen nach Syrien ausgereister Islamisten offenbar die Sozialleistungen gestrichen. Wie der Sender „VRT“ unter Berufung auf die Zeitung „Het Nieuwsblad“ berichtet, habe das Antwerpener Sozialamt entschieden, die Sozialhilfe der Ehefrau eines islamistischen Syrienkämpfers der Organisation „Sharia4Belgium“ zu sperren. Noch trifft dies allerdings nicht auf alle in Syrien aktiven Islamisten zu. Es sei festgestellt worden, daß rund 20 belgische Staatsbürger regelmäßig das Kampffeld in Syrien verlassen würden, um direkt hinter der türkischen Grenze ihr Arbeitslosengeld zu kassieren.
> Wikipedia: Reda Seyam