INF-Vertrag läuft aus: Rußland droht mit Raketen-Stationierung in der Nähe der USA

5. August 2019
INF-Vertrag läuft aus: Rußland droht mit Raketen-Stationierung in der Nähe der USA
International
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Foto: Symbolbild

Moskau/Washington. Kurz vor dem offiziellen Ende des INF-Vertrags über das Verbot landgestützter atomarer Mittelstreckenwaffen hat Rußland die USA vor einer Stationierung solcher Raketen in Europa gewarnt. Sollten die in dem Abkommen verbotenen Raketen aufgestellt werden, dann behält sich Rußland nach Darstellung des Außenministeriums in Moskau vor, analog in der Nähe der USA solche Waffen zu stationieren.

Der 1987 von US-Präsident Reagan und dem sowjetischen Staatschef Michail Gorbatschow unterzeichnete Vertrag endete an diesem Freitag. Erst hatten die USA, hierauf auch Rußland den Vertrag aufgekündigt.

Rußland fordert seit langem, daß die USA auch ihre in Deutschland stationierten Atomwaffen abziehen. Das sieht auch eine Mehrheit in Deutschland so. 84 Prozent der Bundesbürger sind Meinungsumfragen zufolge der Auffassung, in Deutschland stationierte US-Atomwaffen sollten gänzlich verschwinden. Auf dem Bundeswehr-Fliegerhorst Büchel in der Eifel lagern nach allgemeiner Expertenmeinung rund 20 US-Atombomben zur Bestückung von Kampfflugzeugen.

Moskau hat Washington schon mehrfach davor gewarnt, Raketen in Europa zu stationieren. „Alle Optionen werden auf dem Tisch liegen“, sagte der russische Vizeaußenminister Sergej Rjabkow der Agentur Interfax mit Blick auf mögliche Reaktionen. Militärexperten in Moskau sehen etwa Venezuela oder Kuba als mögliche Standorte für russische Raketen. (mü)

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