Rom. In der Auseinandersetzung zwischen der italienischen Regierung einerseits und andererseits den „Flüchtlings“-NGOs und ihrer derzeitigen Protagonistin, der in Italien festgenommenen Kapitänin Carola Rackete, wird ein neues Kapitel aufgeschlagen. Jetzt will die Schlepper-Kapitänin in ihrer angekündigten Klage gegen den italienischen Innenminister die Justiz zur Schließung der Social-Media-Konten Salvinis auffordern. Salvini nutze Facebook und Twitter, um „Haßbotschaften zu verbreiten“, erklärte Racketes Anwalt.
Er werde am Freitag eine Klage gegen Salvini wegen Verleumdung und Anstiftung zu Verbrechen einreichen, sagte der Jurist Alessandro Gamberini. In der 14-seitigen Klage werden 22 Beleidigungen gegen die Kapitänin aufgelistet, die Salvini über soziale Netzwerke und in TV-Interviews verbreitet habe. Salvini habe seine Mandantin wiederholt als „Gesetzlose, Komplizin von Schleppern, potenzielle Mörderin, Verbrecherin, Kriminelle und Piratin“ bezeichnet. Die „gravierende Verleumdung“ durch den Minister sei offenkundig, argumentierte der Anwalt.
Rackete war am 29. Juni auf der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa festgenommen und unter Hausarrest gestellt worden, nachdem sie das Rettungsschiff Sea-Watch 3 mit 40 Migranten an Bord trotz des Verbots der italienischen Behörden in den Hafen gesteuert hatte. In einem Verfahren wird ihr nun Beihilfe zur illegalen Einwanderung vorgeworfen. (mü)
Die Einzige, die hier permanent Verleumdungen ausspricht, ist Rackete selbst.