Madrid/Rabat. Der islamistische Terror bleibt gefährlich. Spezialeinheiten der spanischen und marokkanischen Polizei haben jetzt in einer gemeinsamen Operation in Marokko einen Jihadisten festgenommen, der anscheinend während der Osterprozessionen oder zu den bevorstehenden spanischen Parlamentswahlen am 28. April Anschläge in Spanien verüben wollte.
Wie mehrere spanische Medien berichten, plante der Marokkaner angeblich konkret ein Attentat während der traditionellen Osterprozessionen in der Karwoche (Semana Santa) in der andalusischen Stadt Sevilla, wo der Mann eine Wohnung gemietet hatte.
Die spanischen Behörden erhöhten bereits vor einer Woche die Terror-Alarmbereitschaft, nachdem die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) Anfang April in Video-Botschaften im Internet zu Anschlägen während der Karwoche in Spanien aufrief. Der IS verlangt seit Jahren die Befreiung und Rückeroberung Spaniens, das von 711 bis 1492 unter unter muslimischer Herrschaft stand.
Auch in der Vergangenheit wurde Spanien immer wieder von islamistischen Anschlägen und Attentaten heimgesucht. Am 17. August 2017 fuhr ein Attentäter in Barcelona mit einem Lieferwagen durch eine Menschenmenge auf dem Boulevard La Rambla. 14 Menschen kamen ums Leben, 118 wurden teils schwer verletzt. Am 11. März 2004 ließen islamistische Terroristen drei Tage vor den damaligen Parlamentswahlen Bomben in mehreren Nahverkehrszügen in Madrid explodieren. 191 Menschen starben, fast 2000 wurden verletzt. (mü)