Rom. Der italienische Lega-Innenminister Salvini zeigt sich im Kampf um den Schutz der italienischen Grenzen wieder einmal unnachgiebig. Jetzt drohte er der Besatzung des italienischen Beobachtungsschiffes „Mare Jonio“ mit 49 geretteten „Flüchtlingen“, das vor der süditalienischen Insel Lampedusa vor Anker liegt, mit der Festnahme. Zweimal habe das Schiff den Befehl der italienischen Küstenwache ignoriert, den Motor auszuschalten und nicht Italiens Gewässer zu erreichen, verlautete aus dem Innenministerium in Rom. Das Schiff war nach dem Einlaufen unverzüglich von den italienischen Behörden beschlagnahmt worden.
„Es ist als ob ein Auto bei einer Kontrolle nicht halten würde. Wenn ein Autofahrer eine Sperre durchbricht, wird er verhaftet. Ich rechne damit, daß dies auch in diesem Fall geschieht“, kommentierte Salvini laut Medienangaben. Die Besatzung des Schiffes unter der Führung des Linksradikalen Luca Casarini habe sich auch den Anweisungen der libyschen Küstenwache widersetzt, die die Migranten an Bord nehmen wollte. Außerdem habe das Schiff beschlossen, mit den Migranten nicht nach Libyen oder nach Tunesien, sondern nach Italien zu reisen. Damit sei die Reise der Migranten wesentlich verlängert worden.
Der italienische Vizepremier und Fünf Sterne-Chef Luigi Di Maio bestätigten, daß die NGO Anweisungen der libyschen Küstenwache ignoriert habe. (mü)