Moskau. Der russische Außenminister Lawrow hat die USA erneut wegen ihres ambivalenten Verhältnisses zur Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) kritisiert. Lawrow zufolge betrachten die USA den IS als Rechtfertigung für ihre Militärpräsenz in Syrien und beinahe als einen Verbündeten beim Regimewechsel in Syrien.
Am Rande seiner Verhandlungen mit seinem portugiesischen Amtskollegen Santos Silva sagte Lawrow, daß das „US-Außenministerium dieser Tage erklärte, daß der IS noch nicht besiegt sei, und um den IS zu besiegen, müsse die wichtigste Vorbedingung der Regimewechsel und der Abzug jeglicher iranischer und Iran-treuer Einheiten von dort sein“. Das bedeute, „die Hauptaufgabe ist jetzt, das Regime aufs Neue zu wechseln und nicht den IS zu bekämpfen“.
Lawrow zufolge machen derartige Vorbehalte „unseren amerikanischen Kollegen wenig Ehre und zeigen, daß sie im Unterschied zu dem, daß sie so lautstark die Vernichtung des Terrorismus als ihre Hauptaufgabe in Syrien verkünden, eine andere – verdeckte — Agenda haben“. (mü)