Wahlkampf gegen die Homo-Ehe: Konservativer Favorit warnt vor „Genderdiktatur“

16. Februar 2018
Wahlkampf gegen die Homo-Ehe: Konservativer Favorit warnt vor „Genderdiktatur“
International
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Foto: Symbolbild

San José. In Lateinamerika hat die im Westen verbreitete amtliche Schwulenpropaganda derzeit keinen guten Stand. Nachdem erst kürzlich Bermuda die Homo-Ehe wieder abgeschafft hat, dürfte die Privilegierung Homosexueller jetzt auch in Costa Rica kippen. Dort fährt der konservative evangelikale Prediger Fabricio Alvarado ebenfalls einen Kurs gegen die Homo-Ehe – und könnte damit nächster Präsident werden. Die erste Runde Anfang Februar gewann er mit knapp 25 Prozent vor dem sozialdemokratischen Hobbyrocksänger Carlos Alvarado, der auf 22 Prozent kam. Die Stichwahl findet nun am 1. April statt.

Der Zufall kam Pastor Alvarado zur Hilfe: als am 10. Januar die Interamerikanische Kommission für Menschenrechte (Comisión Interamericana de Derechos Humanos, CIDH) anordnete, daß alle Mitgliedstaaten die Rechte von Homo- und Transsexuellen garantieren müssen, stieg er vom einzigen Abgeordneten seiner streng konservativen Partei Restauración Nacional zum aussichtsreichsten Kandidaten auf.

Im Wahlkampf kündigte er an, daß Costa Rica aus dem Menschenrechtsgerichtshof austreten werde. Er warnte – mit Blick auf Zustände wie in der EU nicht unberechtigt – vor einer drohenden „Genderdiktatur“ und versprach, die Strafe für illegale Abtreibungen auf zehn Jahre zu erhöhen.

Costa Ricas Bevölkerung findet das gut: Innerhalb weniger Tage verfünffachten sich Alvarados Umfragewerte, wobei sowohl Katholiken wie Evangelikale, die ansonsten verfeindet sind, gaben an, bekunden, ihm ihre Stimme geben zu wollen. In einer am Wochenende veröffentlichten Umfrage liegt er nun bei 57,35 Prozent. Sein Gegner von der linksprogressiven PAC, Carlos Alvarado, der nicht mit ihm verwandt ist, kommt auf 42,65 Prozent. (mü)

2 Kommentare

  1. Realist sagt:

    Hoffentlich fegt dieser Trend zur Normalität vor allem die westlichen Universitäten mit eisernem Besen durch. Es wäre bitter nötig.

  2. Bernd Sydow sagt:

    Es dürfte wohl unbestritten sein, daß Homo- und Transsexuellen und wie sie alle heißen grundsätzlich die gleichen Menschenrechte zustehen wie sexuell normal veranlagten Menschen. Aber die Institution Ehe ist kein Menschenrecht, sondern sie ist an bestimmte Voraussetzungen gebunden: Die Ehepartner müssen ein Mann und eine Frau sein, denn nur aus einer solchen Verbindung können – biologisch bedingt – Kinder hervorgehen. Zwar bedarf es zum Kinderkriegen keiner ehelichen Verbindung, aber selbige schafft erst den rechtlichen Rahmen, in dem die Ehepartner und – wenn Kinder kommen – die Familie zumindest in juristischem Sinne abgesichert leben können. Für den Fortbestand eines Volkes – und eines sozialen Wohlfahrtsstaates! – braucht es nun mal eigene, selber gezeugte Kinder, weswegen der für die gesellschaftliche und ordnungsbezogene Stabilität zuständige Staat (in früheren Zeiten war es die Kirche) eben nur diese klar definierten Institutionen Ehe und Familie fördern darf.

    Seit Jahrtausenden ist die Ehe von Mann und Frau eine anthropologisch-kulturelle Konstante der Menschheit. Erst die wie ein Krebsgeschwür sich in saturiert-dekadente Gesellschaften des Westens hineinfressende völlig lebensfremde Gender-Ideologie und anti-biologische „Homo-Ehe“ haben zur Erosion dieses Menschheitsprinzips geführt!

    Die Abschaffung der „Homo-Ehe“ und der Widerstand gegen „Gender-Gaga“ (so lautet eine Streitschrift der konservativen Journalistin Birgit Kelle) durch die bestehende Regierung von Bermuda und die sehr wahrscheinlich künftige von Costa Rica sind ein erster, wenn auch kleiner Schritt wieder hin zur anthropologisch-kulturellen Vernunft! Und: Stammt nicht auch der derzeitige Papst der römisch-katholischen Weltkirche aus Lateinamerika?

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